Die angespannte Lage in der internationalen Schifffahrt, ausgelöst durch das knappe Tonnage-Angebot, treibt die Raten für Containerschiffe weiter hoch.
Der Chartermarkt ist momentan nahezu leergefegt. Denn durch die längeren Routen rund um Afrika statt durchs Rote Meer brauchen die Linienreedereien deutlich mehr Schiffe als zuvor. [ds_preview]
In den Diensten zwischen Fernost und Europa oder auch zur US-Ostküste, die fast ausnahmslos den deutlich weiteren Weg rund ums Kap der Guten Hoffnung nehmen müssen, müssen mehr Frachter eingesetzt werden, um die Rundläufe und wöchentliche Abfahrten weiter sicherzustellen.
Bei Hapag-Lloyd sind es jetzt 14 bis 15 statt der sonst üblichen 12 Schiffe. Und dennoch verlängern sich die Transitzeiten nach Nordeuropa um mehrere Tage, ins östliche Mittelmeer dauert es sogar noch ein bisschen länger.
Raten-Index zieht um mehr als 100 Punkte an
Die Nachfrage nach Schiffsraum ließ die Charterraten in den vergangenen Wochen bereits in die Höhe schnellen, in dieser Woche kamen noch einmal etliche Prozentpunkte dazu. So stieg der New ConTex um 6% auf jetzt 641 Punkte. Zum Vergleich: Ende November lag der Index noch bei 527 Punkten. Die größte im Index gelistete Schiffsklasse mit 6.500 TEU erlebte innerhalb eines Monats einen Aufschlag von 11%.
In einigen Segmenten gab es im Januar im Vergleich zum Dezember ein Plus von bis zu 35%. Die Eigner versuchten aggressiv, bessere Raten zu erzielen und für längere Laufzeiten abzuschließen, während die Charterer versuchen, Kosten zu sparen, heißt es. Die Entwicklung dürfte sich nach Einschätzung des Verbandes Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) fortsetzen. Denn Chinese New ear steht for der Tür, traditionell mit einer höheren Nachfrage sowohl auf den Fracht- als auch auf den Chartermärkten verbunden.