Joe Biden, Hafenkräne, Cyber
US-Präsident Joe Biden (© White House)
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In den US-Häfen sollen alle in China hergestellten Hafenkräne ausgetauscht werden. Grund ist die Sorge vor Spionage und Cyber-Attacken.

US-Präsident Joe Biden hat eien Verordnung erlassen, die der heimischen Industrie mehr Schutz vor möglichen Cyber-Angriffen und Industriespionage bieten soll. Ein Vorhaben ist der Austausch aller in China gebauten Hafenkräne und Containerbrücken durch Anlagen aus heimischer Produktion. Denn befürchtet wird in Amerika, dass Spionagegeräte und/oder -software installiert sein könnten. [ds_preview]

Ziel sei ein besserer Schutz der kritischen Infrastruktur, heißt es. Für Investitionen, unter anderem in neue Fertigungskapazitäten, will die Regierung den Angaben zufolge im Rahmen der Initiative »Investing in America« 20 Mrd. $ in den kommenden fünf Jahren zur Verfügung stellen.

Amerikas Wohlstand sei direkt mit dem Seehandel und dem integrierten Netzwerk von Häfen, Terminals, Schiffen, Wasserstraßen und landseitigen Verbindungen verbunden, die das Marine Transportation System (MTS) der Nation bilden. Dieses komplexe System sorge für eine jährliche Wertschöpfung von 5,4 Mrd. Billionen, beschäftige rund 31 Mio. Amerikaner bei und transportiere fast 95% der in die USA gelangenden Güter. Die zunehmende digitale Vernetzung der Wirtschaft und Lieferketten habe jedoch auch Schwachstellen geschaffen.

Mehr Befügnisse für Sicherheitsbehörden

Die Ministerium für Homeland Security und die US Coat Guard sollen weitreichendere Befugnisse erhalten, um auf mögliche Bedrohungslagen besser reagieren zu können. Diese sehen eine Reihe von Vorschriften für Hafenanlagen und Schiffe sowie neue Kontrollmöglichkeiten vor.

Die in den US-Häfen eingesetzten Kräne stammen aktuell zu etwa 80% vom chinesischen Marktführer ZPMC. Diese Anlagen verfügen über hochentwickelte Sensoren, die Herkunft und Ziel von Containern im Transit aufzeichnen und verfolgen können, wodurch möglicherweise kritische Informationen , auch über Bewegungen des US-Militärs, in ausländischen Hände geraten könnten.

Die Ersatz-Kräne sollen bei dem in den USA produzierenden Hersteller Paceco Corp., einer Tochtergesellschaft des japanischen Unternehmens Mitsui, bestellt werden. Der Konzern hat bereits seine Bereitschaft signalisiert, die Fertigungskapazität auszubauen.