G2, Brake, Havarie
Die neuen Lagerflächen in Brake (© Wirtschaftsministerium Niedersachsen)
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Nach einer Havarie an der Huntebrücke in Elsfleth sind die Häfen Brake und Nordenham vom Bahnverkehr abgeschnitten. Auch die A27 ist keine Alternative.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies berief nach der Havarie ein Krisentreffen mit dem Landrat des Landkreises Wesermarsch, den Bürgermeistern von Brake und Nordenham, Vertretern der Wirtschaft und der Häfen sowie der Deutschen Bahn und der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ein. Schon am Freitag soll ein erster Zeitplan und ein Maßnahmenkatalog vorliegen, heißt es. [ds_preview]

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Olaf Lies (© NPorts)

Ende vergangener Woche musste bereits die Autobahn A27 nördlich von Bremen gesperrt werden, weil die Fahrbahn abzusacken droht. Die Bahnverbindung kann ersten Schätzungen zufolge mindestens sechs Wochen lang nicht genutzt werden. Somit stehen gleich zwei wichtige Transportrouten aktuell nicht zur Verfügung. Auch der Schiffsverkehr über die Hunte ist vorläufig gesperrt.

»Mit Blick auf die Hafenstandorte Brake und Nordenham ist es jetzt von enormer Bedeutung, die nötige Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen«, betonte Lies. Die Anbindung der Häfen per Bahn sei insbesondere für den Güter-, aber auch für den Personenverkehr von zentraler Bedeutung. Vorgesehen ist demnach übergangsweise eine feste Hilfsbrücke.

Hunte-Brücke nach Havarie gesperrt

Am Tag zuvor hatte ein niederländisches Binnenschiff die wichtige Eisenbahnbrücke gerammt und schwer beschädigt. Wie die Wasserschutzpolizei Brake mitteilte, wurde bei der Kollision unter anderem die Gleise verbogen, die Lager zerstört, auch die Unterkonstruktion hat sich verschoben.

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Die bei einer Kollision eines Binnenschiffes zerstörte Hunte–Brücke in Elsfleth (© Wapo Brake)

Nun müsse so schnell wie möglich eine Ersatzbrücke installiert werden, damit die Einbußen für die Wirtschaft so gering wie möglich sind, sagt Lies. Von den 1,8 Mio. t an Gütern im Hafen Brake werden rund 42% mit der Bahn abgefahren. Jeden Werktag seien das rund 10.000 t, die derzeit nicht über die Schiene rollen können.

Lies stellte in Aussicht, dass in Reaktion auf die Havarie eine Taskforce »Huntebrücke« eingesetzt wird, die sich um ein beschleunigtes Verfahren für den ohnehin geplanten Neubau der Brücke kümmern soll. Dabei könnte die neue »Deutschlandgeschwindigkeit«, die bei der Genehmigung und Errichtung der FSRU Wilhelmshaven zur Anwendung gekommen sei, angewendet werden.