Container Stapel Frachtraten und Seefracht Symbolbild

Um über 150 % sind die Frachtraten zwischen dem Fernen Osten und den USA im Zuge der Krise im Roten Meer in die Höhe geschnellt. Doch für die Verlader zeichnet sich eine gewisse Entspannung ab.

Aktuelle Marktdaten deuten darauf hin, dass der Höhepunkt erreicht sein könnte, nachdem die Spotraten aus dem Fernen Osten in die USA seit der letzten Runde der allgemeinen Ratenerhöhungen (GRIs) Anfang Februar leicht zurückgegangen sind. [ds_preview]

Im Verkehr mit der US-Ostküste sind die Raten leicht von 6.260 $ pro 40-Fuß-Container am 1. Februar auf 6.100 $ am 15. Februar gefallen. Die Frachtraten für die Westküste sind im gleichen Zeitraum von 4.730 $/FEU auf 4.680 $/FEU gesunken. Daten der Seefrachtraten-Benchmarkingexperten von Xeneta deuten darauf hin, dass sich der Markt in den nächsten zehn Tagen weiter abschwächen wird. Die Spotraten für die US-Ostküste sind aber im Vergleich zum 14. Dezember 2023 immer noch um 145 % und für die US-Westküste um 185 % erhöht.

Emily Stausbøll, Marktanalystin bei Xeneta, sagt: »Anders als während der Covid-19-Krise, als die Störungen weiterhin verheerende Auswirkungen hatten, wissen Verlader und Reedereien jetzt, womit sie es zu tun haben, wenn Schiffe um Afrika herum umgeleitet werden, um den Suezkanal zu meiden. Die Raten sind immer noch hoch, so dass die Auswirkungen dieser Krise noch lange nicht vorbei sind – und die Situation kann sich immer noch jeden Moment ändern – aber vielleicht ist ein gewisser Anschein von Ordnung wiederhergestellt.«

Vertragsverhandlungen mit US-Verladern – können Reedereien Frachtraten hoch halten?

Der Anfang März in Long Beach, Kalifornien, stattfindende TPM24-Branchengipfel wird der Startschuss für die Verhandlungen zwischen Seefrachtunternehmen und US-Verladern über neue Verträge sein, so dass die nächsten Wochen für den Markt als ein eine entscheidende Zeit gesehen werden.

Stausbøll meint: »Die Reedereien werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Raten hoch zu halten, wenn sie in Verhandlungen mit US-Verladern über neue Verträge eintreten. Die Xeneta-Daten deuten jedoch darauf hin, dass sich dies als schwierig erweisen wird, und es ist wahrscheinlich, dass die Raten in den nächsten zehn Tagen weiter sinken werden, wie wir es bereits im Verkehr von Fernost nach Europa erlebt haben.«

Gründe für Optimismus aufseiten der Reedereien sieht die Analystin aber im Ende des chinesischen Mondneujahrsfestes. Denn das wird einen Anstieg des Volumens aus dem Fernen Osten und das Potenzial für einen Aufwärtsdruck auf die Raten mit sich bringen.