Die in der Offshore-Windenergie-Allianz zusammengeschlossenen größten europäischen Offshore-Windenergie-Häfen haben den Hafen von Stettin-Swinemünde (Szczecin-Świnoujście) in ihre Reihen aufgenommen.

Damit will die »Offshore Wind Port Alliance«, in der Häfen aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich vereint sind, ihre Zusammenarbeit nach Osten ausweiten. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde heute in Stettin anlässlich eines Besuchs des dänischen Königs Frederik X. unterzeichnet.[ds_preview]

Ziel der Allianz ist es, die Nutzung der Offshore-Windenergie zu optimieren, um die sehr ehrgeizigen Ziele Europas in diesem Bereich zu erreichen. Offshore-Windparks sind ein wichtiger Bestandteil des grünen Wandels, aber es mangelt an Hafenkapazitäten, was es schwierig machen kann, die ehrgeizigen Ziele der grünen Agenda zu erreichen, heißt es in einer Erklärung anlässlich der Beitritts.

Zahl der Mitglieder wächst auf sieben

Die Mitgliederzahl der Allianz ist mit dem Beitritt der polnischen Häfen von sechs auf sieben gestiegen. Durch die enge Zusammenarbeit erwarten die Mitglieder der Allianz laut eigenen Angaben eine zusätzliche Unterstützung beim Bau von Windparks, da die Häfen ihre Prozesse optimieren und die logistische Wertschöpfungskette koordinieren können.

Im Namen der Hafenbehörde von Stettin-Swinemünde (ZMPSiŚ SA) wurde das Dokument vom amtierenden Vorstandsvorsitzenden, Stanisław Iwan, unterzeichnet. Die Veranstaltung wurde auch von einer Debatte über Windenergie begleitet. Hier war das Unternehmen durch seine kaufmännische Direktorin Aneta Szreder-Piernicka vertreten.

Vestas baut Offshore-Fabrik in Stettin

»Unser Ziel ist es, die Nutzung der Offshore-Windenergie zu optimieren, und wir freuen uns sehr, den Hafen von Stettin als Mitglied unserer Allianz begrüßen zu dürfen. Stettin ist ein zukunftsorientierter Hafen, in dem Vestas derzeit Fabrikanlagen baut. Der Hafen entwickelt ein Gebiet für Offshore-Windenergie und hat große Ambitionen für die Windenergie im Allgemeinen. Damit passt er perfekt in die Offshore Wind Port Alliance«, sagt Dennis Jul Pedersen, CEO des Hafens von Esbjerg, im Namen der Offshore Wind Port Alliance.
Der Offshore-Windmarkt in der Ostsee wächst schnell, und in Polen werden bereits die ersten großen Windparks gebaut.

Die Erklärung von Esbjerg hat das Ziel für die Offshore-Windenergie in Europa drastisch erhöht. Dieses Ziel wurde in der so genannten Erklärung von Ostende bekräftigt, die von einer Koalition aus neun Ländern unterstützt wird, die sich für die Entwicklung der Nordsee als grünes Kraftwerk für Europa einsetzen. In einer der Vereinbarungen wird das Ziel formuliert, bis 2030 120 GW und bis 2050 300 GW erneuerbare Offshore-Energie einzusetzen.

Europäische Häfen unter Druck

Deutschland, Dänemark, Belgien und die Niederlande haben sich das gemeinsame Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens 65 GW an Windenergie zu liefern, was die europäischen Häfen unter Druck setzen wird. Um dieses Ziel zu unterstützen, haben sich die größten Windhäfen Europas vor einem Jahr in der Allianz zusammengeschlossen, um die ehrgeizigen Ziele durch Optimierung und Zusammenarbeit zu erreichen. Mit den Seehäfen Szczecin und Swinoujscie sind nun auch Häfen Mitglied, die die baltischen Länder bedienen können.

»Die aktuelle geopolitische Lage in Europa und der laufende ökologische Wandel erfordern die Installation von noch mehr Anlagen. Am besten so schnell wie möglich, damit wir dazu beitragen können, ein Gefühl der Sicherheit in der europäischen Energieversorgung zu schaffen. Die derzeitige Herausforderung ist jedoch die Hafenkapazität. Deshalb verstärken wir unsere Zusammenarbeit auf operativer und praktischer Ebene, damit wir den grünen Wandel durch die Offshore-Windenergie beschleunigen können«, so Jul Pedersen.

Platzmangel als Problem

Die Zusammenarbeit zwischen den sieben Häfen erfolgt insbesondere durch kontinuierliche Koordinierung und Wissensaustausch, was es ihnen ermöglicht, die Nutzung der Kapazitäten zwischen den Häfen zu optimieren, um Windparks effizienter zu bauen. Da Windturbinen in den Häfen viel Platz benötigen, stelle der Platzmangel eine besondere Herausforderung dar, der sich die Häfen gemeinsam stellen wollen. Wenn ein Hafen nur Platz für die Hälfte eines Projekts hat, könnte ein anderer Hafen Platz für die andere Hälfte haben, so die Allianz. Auf diese Weise könnten der Offshore-Windpark termingerecht gebaut werden, und der Kunde muss nicht auf den Platz in einem bestimmten Hafen warten.

Die Offshore-Allianz wächst
Bei der Unterschrift der Beitrittserklärung war Dänemarks König (Bildmitte) anwesend