Auf der türkischen Werft RMK Marine ist das erste RoRo-Segelschiff für Neoline Armateur, die Neoliner Origin«, auf Kiel gelegt worden.
Die »Neoliner Origin«, ein 136 Meter langes windgetriebenes RoRo-Frachtschiff, soll zwischen den Häfen Saint-Nazaire, Saint-Pierre-et-Miquelon, Baltimore und Halifax verkehren. [ds_preview]
Mit der Kiellegung am 14. Februar 2024 auf der Werft RMK Marine in Tuzla (Türkei) hat die langerwartete Montagephase begonnen, nachdem im November 2023 der erste Stahlschnitt erfolgt war. Den Vertrag mit der Werft hatte Neoline Armateur im Januar 2023 geschlossen. Mehr als zwölf Jahre Arbeit stecken in der Entwicklung des Schiffs. Für Dezember 2024 ist der Stapellauf geplant, die Indienststellung soll im Juni 2025 folgen.
Das 136 m lange Schiff ist auf den Transport von rollender und übergroßer Ladung spezialisiert und soll die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen Schiffen gleicher Größe um mehr als 80 % senken, indem es den Energiebedarf reduziert und Wind als Hauptantriebsenergie nutzt.
»Die Kiellegung stellt für uns einen sehr wichtigen Schritt dar, denn die erste ›Neoliner Origin‹ beginnt zu existieren, und wir sehen, wie sie Tag für Tag Gestalt annimmt. Seit November verfolgt das technische Team von Neoline Armateur, unterstützt von Schulte Marine Concept, den Zuschnitt und die ersten Montagen der Platten«, erklärt die Reederei. RMK Marine arbeitete bei der Konstruktion des Schiffs mit den technischen Partnern Mauric, Chantiers de l’Atlantique und Bureau Veritas zusammen.
Neoliner erhält faltbare Segel
»Mit der Fertigstellung dieses Projekts und der Demonstration der Möglichkeiten des modernen Segelns hoffen wir, einen Beitrag zum Aufbau eines Seeverkehrs zu leisten, der mit den planetarischen Grenzen besser vereinbar ist«, sagt Jean Zanuttini, Präsident von Neoline.
Die »Neoliner Origin« wird mit fast 3000 m² Segelfläche und zwei faltbaren Solidsail-Carbonmasten von 76 m Höhe ausgestattet, die von Chantiers de l’Atlantique hergestellt werden, sowie mit einziehbaren Antidrift-Systemen von Fouré Lagadec und einem von D-ICE Engineering entwickelten Wetterleitsystem.
Nach Abschluss der Bauarbeiten soll die »Neoliner Origin« von Tuzla aus Saint-Nazaire erreichen und Ende Juni/Anfang Juli 2025 ihre erste Rotation zwischen Saint-Nazaire und der Ostküste der Vereinigten Staaten (Halifax/Baltimore) mit zwei Stopps in Saint-Pierre-et-Miquelon durchführen. Diese neue transatlantische Route soll den Verladern, die sich für Neoline entschieden haben, »einen industriellen und wettbewerbsfähigen Transportdienst bieten, der so kohlenstoffarm wie möglich ist und neue Möglichkeiten in Bezug auf die Ladungsarten (rollende und übergroße Fracht) sowie die Zielorte bietet«, heißt es.
Mit einer Ladekapazität von 1.200 Spurmetern (2,8 m breit) oder 265 TEU für ein maximales Gewicht von 5.300 Tonnen an Gütern kann die »Neoliner Origin« verschiedene Arten von Ladung aufnehmen.
CMA CGM gehört zu den Eignern der Reederei
Neoline Développement wurde 2015 von einer Gruppe von Fachleuten aus der Schifffahrt gegründet, die überzeugt waren, Frachtschiffe mit Segelantrieb könnten signifikant zu einer emissionsärmeren Schifffahrt beitragen. Neoline Armateur ist die 2021 von Neoline Développement gegründete Reederei, die das erste Schiff betreiben wird. Französische Unternehmen wie die Renault-Gruppe, die Beneteau-Gruppe, die Manitou-Gruppe, Michelin, Jas Hennessy & Co, Clarins, Longchamp, Rémy Cointreau und La Fournée Dorée gehören zu den ersten Kunden auf der neuen Route zwischen Frankreich und Nordamerika. Neoline Armateur ist im Besitz von CMA CGM, Ademe Investissement, Neoline Développement, Corsica Ferries und Louis Hardy.
Die Finanzierung des Schiffes wird von der CIC zusammen mit der CIC Ouest, der BPGO und der Banque Palatine bereitgestellt. Das Projekt profitiert außerdem von einer Garantie für strategische Projekte durch BPIFrance sowie von zusätzlichen Finanzierungen durch die Banque des Territoires des Pays de la Loire und die Region Pays de la Loire. Die EDF ist ebenfalls Partner des Projekts und wird die Finanzierung nach der Inbetriebnahme im Rahmen einer speziellen CEE-Vereinbarung (Certificats d’Economies d’Energie) übernehmen.