Dass eine Super-Yacht mal zum Verkauf steht, kommt vor. Bei der »Global« aber handelt es sich um das Luxusschiff von Lars Windhorst, und der steht in den Schlagzeilen.
Der Yacht-Makler IYC – The International Yacht Company – hat gerade eine 67-m-Yacht ins Portfolio genommen. Sie wird für 79 Mio. $ zum Verkauf angeboten. Ihr aktueller Besitzer ist den Angaben zufolge Lars Windhorst. [ds_preview]
Der Risiko-Investor ist bekanntlich Eigner der Werften FSG in Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg, die seit einiger Zeit in erheblichen Schwierigkeiten stecken.
Erst kürzlich hatten sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Windhorst zu einer Art Krisengespräch getroffen. Es ging unter anderem um fehlende Aufträge, ausstehende Lohnzahlungen und der Perspektive der beiden Standorte. Es gibt auch die Forderung aus der Politik, Windhorst solle zum Verkauf der Werften gedrängt werden.
Windhorst sichert Zahlungen für Werften zu
Marine storniert Auftrag
Die Marine hat den Auftrag für die Instandsetzung des Schwimmkrans »Griep« bei Nobiskrug storniert und will ihn rückabwickeln. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat Medienberichten zufolge gegen FSG-Nobiskrug sowie die übergeordnete Tennor-Gruppe Ermittlungen aufgenommen – wegen des »Anfangsverdachts des Vorenthaltens oder Veruntreuens von Arbeitsentgelt.«
Windhorst hatte nach dem Treffen versichert, er werde die entsprechenden Mittel für die Lohnzahlungen für die kommenden zwölf Monate bereitstellen, im Mai einen neuen Geschäftsführer einsetzen und neue Aufträge verkünden. Einen Verkauf werde es nicht geben, auch wenn das Land vorerst keine der erhofften Bürgschaften geben will.
Ob es einen Zusammenhang zwischen der Situation der Werften und dem Verkauf der Yacht gibt, ist nicht bekannt. Bei dem Luxusschiff handelt es sich um die 2007 von Lürssen für Shahid Khan gebaute ehemalige »Kismet«, die sich laut dem Makler in einem überaus »gepflegten Zustand« auf einen neuen Besitzer wartet.
Die »Global« ist ein von Espen Øino (außen) und Reymond Langton (innen) entworfene Yacht mit sechs Decks auf 68 m Länge und knapp 13 m Breite, gehört also bei weitem nicht den größten ihrer Art. Bei ihrer Ablieferung soll sie nach Informationen aus der Yachtszene 115 Mio. $ gekostet haben – bei geschätzten jährlichen Betriebskosten von 11,5 Mio. $.
