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Investitionen in klimafreundliche Schiffe anstatt hoher Dividenden fordern anlässlich der heutigen Hauptversammlung der Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd die Umweltschutzorganisation Nabu und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Der Schutz von Klima und Umwelt nehme keinen ausreichenden Stellenwert ein. Anstatt hohe Dividenden auszuschütten, sollten Gewinne vermehrt in den Ausbau klimafreundlicher und zukunftsfähiger Technologien investiert werden, so die Verbände. [ds_preview]

Lukas Leppert, Referent für Verkehrspolitik beim Nabu: »Weiterhin bildet LNG das Rückgrat der Nachhaltigkeitsstrategie, obwohl dieser fossile Kraftstoff aufgrund des Methanschlupfes bei Herstellung, Lagerung, Produktion und Verbrennung eine desaströse Wirkung auf das Klima hat. Zudem hat der Verbrauch an giftigem Schweröl im vergangenem Betriebsjahr weiter zugenommen. Mittel- und langfristig muss der Konzern stattdessen die Nutzung von e-Fuels auf Basis von grünem Wasserstoff stärker ausbauen.«

Zudem seien sofortige Effizienzmaßnahmen wie geringere Geschwindigkeiten, hydrodynamische Optimierung und Windunterstützung erforderlich, um den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.

Hapag-Lloyd soll Ausschüttungsquote begrenzen

Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionäre, kritisiert zudem die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 9,25 € je Aktie: »Angesichts der im Geschäftsjahr 2023 eingebrochenen Gewinne fällt die Ausschüttung 2024 zu hoch aus. Dieses Geld muss investiert werden, um die Flotte zukunftssicher zu machen.« Der Dachverband verlangt außerdem, dass die Ausschüttungsquote bezogen auf das Konzernergebnis auf 40 % begrenzt werden sollte.

Hapag-Lloyd hat im Geschäftsjahr 2023 zwar deutlich weniger verdient und dennoch das drittbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte eingefahren. Mitte März schlug der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von 9,25 € je Aktie vor. Insgesamt wären das 1,6 Mrd. € und der dritthöchste Betrag, den Hapag-Lloyd jemals ausgeschüttet hätte. Im Vorjahr waren es noch gut 11 Mrd. €.