Ane Maersk, Methanol, Antwerpen
»Ane Maersk« in Antwerpen (© Port of Antwerp-Bruges)
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Die »Ane Maersk« gilt als eines der Pionierprojekte für Methanol-Antriebe in der maritimen Industrie – in der die Frage der Verfügbarkeit des Kraftstoffes immer wieder diskutiert wird. In Antwerpen erfolgte jetzt die erste Bunker-Operation in europäischen Gewässern.

Die »Ane Maersk« befindet sich derzeit auf ihrer ersten Reise nach Europa. Am MSC PSA European Terminal (MPET) im Hafen von Antwerpen absolvierte der 16.000-TEU-Frachter seine erste Bunkeroperation in europäischen Gewässern und bunkerte 4.300 t grünes Methanol und 1.375 t Biodiesel (B100).[ds_preview]

Die »erfolgreiche und effiziente Bunkerung« sei »ein neuer Meilenstein im Bestreben des Hafens Antwerpen-Brügge, verschiedene Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen«, teilte die Hafenverwaltung dazu jetzt mit – in dem eine Vielzahl verschiedener klimaneutraler Kraftstoffe wie Wasserstoff, Ammoniak, Methan und Methanol zum Betanken zur Verfügung stünden, zusätzlich zu den bereits verfügbaren Biokraftstoffen und Schwerölen.

Das von Hyundai Heavy Industries in Südkorea gebaute Containerschiff ist mit einem Zweistoffmotor ausgestattet, der sowohl mit Methanol als auch mit Biodiesel und herkömmlichen Schwerölen betrieben werden kann. Die »Ane Maersk« ist das erste der 18 großen methanolfähigen Schiffe von Maersk, die zwischen 2024 und 2025 abgeliefert werden sollen, und das zweite methanolfähige Containerschiff der Welt.

Maersk-Schiff wird von TankMatch und VT beliefert

TankMatch schickte zwei Bargen, um 4.300 t grünes Methanol auf die »Ane Maersk« zu transferieren. Anschließend lieferte eine Barge der VT-Gruppe 1.375 t Biodiesel (B100). »Der Bunkervorgang wurde nahtlos in den Hafenaufenthalt des Schiffes integriert, indem das Bunkern gleichzeitig mit dem Laden und Löschen der Ladung erfolgte«, so der Hafen weiter. Die sogenannten »simultaneous operations« (SIMOPS) sollen die Effizienz des Hafenaufenthalts erhöhen.

Im Juni 2023 fand in Antwerpen-Brügge die erste Bunkerung mit Methanol statt, als 475 t Methanol auf dem Tanker »Stena Pro Marine« gebunkert wurde. Der Hafen verfügt eigenen Angaben zufolge bereits über Kapazitäten zur Lagerung klimaneutraler Kraftstoffe für die Verwendung in seinem Industriecluster und die Verteilung ins Hinterland. Diverse Tanklagerterminals hätten in zusätzliche Kapazitäten investiert oder planen dies.

Die Belgier führen Risikobewertungen für alle Kraftstoffarten durch, erstellen Sicherheitsprotokolle und führen ein Lizenzsystem für Bunkerbetriebe durch. Hafenchef Jacques Vandermeiren sagte: »Als fünftgrößter Bunkerhafen der Welt sind wir entschlossen, eine Vorreiterrolle bei der Integration von klimaneutralen Kraftstoffen in den Bunkermarkt zu spielen. Der Hafen Antwerpen-Brügge wird nach Möglichkeit Einrichtungen zur Verfügung stellen, beide Plattformen für den Einsatz mehrerer Kraftstoffe vorbereiten und sich selbst dafür engagieren, seine Flotte durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe umweltfreundlicher zu machen.«