CMA CGM Mermaid, Bremerhaven
Die »CMA CGM Mermaid« an der Stromkaje (© Eckardt)

Gleich zwei Containerneubauten haben am vergangenen Wochenende erstmals am Eurogate-Terminal in Bremerhaven festgemacht.

Inzwischen setzten die meisten großen Linienreedereien immer mehr auch auf eigene Containerschiffe mittlerer Größe, so auch die französische Reederei CMA CGM. Für die Feederdienste in Mittelmeer und Nordeuropa wurden 2021 insgesamt zehn jeweils 2.000 TEU fassende Neubauten bei Hyundai Mipo Dockyard (Ulsan) bestellt. [ds_preview]

Das Typschiff, die »CMA CGM Mermaid« besuchte auf seiner Jungfernfahrt neben dem Hamburger Hafen, von Finnland kommend, auch die Stromkaje in Bremerhaven. Die 204,20 m lange und 29,60 m breite »CMA CGM Mermaid« kann, wie auch die noch im Bau befindlichen Schwesterschiffe, nicht nur mit Flüssigerdgas (LNG), sondern auch mit Biogas aus Bioabfällen betrieben werden. Künftig ist ein Betrieb auf E-Methan möglich. Das letzte Schiff der Serie kommt im Januar 2025 bereits mit einer Wassertoff-Brennstoffzelle in Fahrt, die die Emissionen im Hafen auf Null reduzieren soll.

Die notwendigen offenen Schutzbauten der LNG-Tanks befinden sich dabei mittig vor dem Schornstein, so dass seitlich noch Platz für jeweils zwei Containerreihen ist. Auf den Dächern dieser Abdeckung können jeweils sechs Containerreihen gestaut werden.

»CMA CGM Mermaid« regelmäßig in Bremerhaven

Betrieben werden die Schiffe dieser Serie mit innovativen Konstruktionsmerkmalen, so durch einen auf der Back befindlichen großen Windabweiser sowie durch einen Dual-Fuel Motor des Typs MAN 6S60ME-C10-G mit einer Leistung von 14.940 kW. Hiermit erreichen die Schiffe eine Reisegeschwindigkeit von 15,3 kn.

Die Neubauten dieser Serie sollen im Vergleich mit herkömmlichen Schiffen dieser Größe bis zu 20% weniger CO₂ ausstoßen. Die Aufbauten sind im Vorschiffsbereich angeordnet, was für eine bessere Aerodynamik und eine höhere Ladekapazität sorgen soll. Ein gerader Bug mit integriertem Wulstbug diene dazu, den Treibstoffverbrauch um 15% pro Reise zu senken, heißt es von Seiten der Reederei. Vier Schiffe der Serie sollen ab Herbst im Mittelmeer fahren.

Die »CMA CGM Mermaid« wird künftig als sogenannter Finnland-Express auf der Intra-Nordeuropa-Linie neben Bremerhaven und Hamburg auch Häfen in Skandinavien, Estland und Polen anlaufen und alle zwei Wochen an der Weser bzw. Elbe sein.

OOCL schickt Neubau nach Bremerhaven

Einen Tag vor dem CMA CGM-Neubau machte dort der 255 m lange Neubau »OOCL Bremerhaven« am Eurogate-Terminal fest. Der im Atlantic Gulf Express (ATG1) verkehrende und 5.920 TEU fassende Neubau war erst Mitte Februar von der japanischen Werft Imabari Shipbuilding an die Reederei Orient Overseas Container Line (OOCL) mit Sitz in Hongkong abgeliefert worden.

OOCL Bremerhaven
Ankunft der »OOCL Bremerhaven« (© Scheer)

Künftig wird die »OOCL Bremerhaven« nonstop zwischen Bremerhaven als einzigem deutschen Anlaufhafen und dem Golf von Mexiko pendeln und alle acht Wochen wieder an der Stromkaje anlegen.

Das vom American Bureau of Shipping (ABS) klassifizierte und unter liberianischer Flagge fahrende Conainerschiff ist mit einem 6G80ME-C10.6-Motor ausgestattet und erreicht eine Geschwindigkeit von ca. 21,5 kn. Um die NOx-Tier-III-Verordnung zur Vermeidung von Luftverschmutzungen zu erfüllen, wurde das Schiff mit einem Abgasrückführungssystem (AGR) für die Hauptmaschine und mit einem Select Catalyst Reduction System (SCR) für die Generatormotoren ausgestattet.

Im Rahmen von Umweltschutzmaßnamen wurden unter anderem eine Ballastwasseraufbereitungsanlage und ein hocheffizienter Propeller installiert sowie eine reibungsarme Farbe für die Außenhüllenbeschichtung verwendet. Nach Angaben der Werft übertrifft das Schiff die EEDI (Energy Efficiency Design Index) Regelanforderungen bei weitem. (CE)