Die Fährreederei DFDS will bis zu sechs batteriebetriebene Schiffe auf den Kanalrouten zwischen Frankreich und Großbritannien einsetzen.
Der Ärmelkanal ist einer der meistbefahrenen Schifffahrtskorridore der Welt. Er verbindet zwei der größten Volkswirtschaften der Welt und macht 33 % des Handels zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich aus. Aufgrund der relativ geringen Entfernung zwischen dem Vereinigten Königreich und dem europäischen Festland sind die Strecken auf dem Kanal optimal für den elektrischen Fährverkehr geeignet. [ds_preview]
Der britische Minister für Investitionen und Regulierungsreform, Dominic Johnson, besuchte heute den Hauptsitz von DFDS in Kopenhagen, um über die Dekarbonisierung des Schifffahrtssektors und die Elektrifizierung des Seeverkehrs auf dem Ärmelkanal zu sprechen. DFDS bekräftigte bei dem Treffen ihr Engagement für die Elektrifizierung des Ärmelkanaltransports. Das langfristige Ziel von DFDS sei es, bis zu sechs batteriebetriebene Schiffe auf den Kanalrouten einzusetzen, so die Reederei.
DFDS will bis 2030 zwei batteriebetriebene Schiffe im östlichen Ärmelkanal einsetzen. Das ist nach Angaben der Reederei Teil eines Programms zur Investition in sechs umweltfreundliche Schiffe – zwei Methanol-, zwei Ammoniak- und zwei Elektroschiffe – für insgesamt rund 7,3 Mrd. DKK in den nächsten sechs Jahren. Langfristig sollen bis zu sechs vollelektrische Schiffe auf dem Kanal eingesetzt werden, die dann die größten Elektrofähren der Welt wären.
DFDS: »Erfordert erhebliche Investitionen in Innovation, Technologie und Infrastruktur«
Die umweltfreundliche Umstellung des Seeverkehrs auf dem Ärmelkanal hängt nicht nur von den Schiffen auf See ab. Eine ausreichende Stromversorgung an Land und eine Infrastruktur für Aufladeeinrichtungen in den Häfen sind ebenso wichtig, um die Elektrifizierung der Flotte abschließen zu können.
Johnson sagte: »Mit seiner hervorragenden Infrastruktur, seinen technologischen Fortschritten und seiner Nähe zu Dänemark ist das Vereinigte Königreich der Partner der Wahl für umweltfreundliche Investitionen wie diese. Das Engagement von DFDS unterstreicht den Wert unserer Handelsbeziehungen und die strategische Bedeutung der Schifffahrtsroute über den Ärmelkanal. Die britische Regierung hält an ihrem Ziel fest, bis 2050 eine Netto-Null-Emission zu erreichen, und die umweltfreundliche Umstellung der Schifffahrt über den Ärmelkanal wird britische und dänische Arbeitsplätze schaffen und unsere beiden Volkswirtschaften stärken.«
»Wir haben ein gemeinsames Ziel mit der britischen Regierung, den Seeverkehr im Ärmelkanal zu dekarbonisieren. Der Übergang wird nicht einfach sein. Er erfordert erhebliche Investitionen in Innovation, Technologie und Infrastruktur sowie Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein werden«, sagte Torben Carlsen, CEO von DFDS. Die Reederei werde in umweltfreundliche Schiffe investieren und mit Häfen und Regierungen auf beiden Seiten des Kanals zusammenarbeiten, um den Transport über den Kanal zu dekarbonisieren.
DFDS betreibt zwölf Fährrouten, die das Vereinigte Königreich mit Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Dänemark verbinden, und beschäftigt 3.300 Mitarbeiter in fünf Häfen und mehreren Logistikbüros im Vereinigten Königreich sowie an Bord von drei Schiffen unter britischer Flagge.
Die Reederei Scandlines will derweil zwei der vier Passagierfähren auf der Puttgarden-Rødby-Strecke zu Plug-in-Fähren umrüsten. So sollen die Schiffe sowohl in Puttgarden als auch in Rødby mit Strom aus erneuerbaren Energien aufgeladen werden können.