Im Fokus der diesjährigen Schiffstechnik-Leitmesse SMM steht die Dekarbonisierung der Schifffahrt. Die Veranstalter rechnen mit einem Besucher- und Ausstellerplus, die Hallen seien nahezu ausgebucht, heißt es.
Vom 3. bis 6. September wird die SMM 2024 zum Hotspot für die maritime Industrie. Im Fokus der 31. SMM stehen nach Angaben der SMM- Veranstalter die maritime Energiewende und die digitale Transformation. Weniger als fünf Monate vor Messestart sei das Interesse der Fachwelt an der SMM »riesig«, so Hamburg Messe & Congress (HMC). [ds_preview]
»Wir erwarten vom 3. bis 6. September 2024 mehr als 2.000 internationale Aussteller aus 70 Ländern. Damit sind wir nahezu ausgebucht. Wir sind überwältigt von dem großen Andrang. Um alle Wünsche zu erfüllen, bauen wir sogar eine zusätzliche Halle«, so der Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress, Claus Ulrich Selbach. »Auch der Ticketverkauf läuft gut – wir rechnen mit mehr als 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern«, sagt er.
Die positive Geschäftsentwicklung fußt nach Angaben von HMC zum einen darauf, dass sich nach der Pandemie wieder vermehrt asiatische Aussteller und Besucher zurückmelden. »Insbesondere die beiden führenden Schiffbaunationen China und Korea zeigen auf der SMM 2024 wieder mehr Präsenz«, heißt es. Außerdem locke die Internationalität und Dichte an Key-Playern auf der SMM Aussteller und Besucher an, so Selbach.
SMM widmet sich KI, alternativen Krafstoffen und Kreuzfahrtschiffbau
Die Schwerpunktthemen der SMM 2024 orientieren sich an den Bedürfnissen der Branche. Da smarte Innovationen rasant an Bedeutung gewinnen, widmet die SMM Künstlicher Intelligenz erstmals einen eigenen Bereich: Im AI Center präsentieren Start-ups neueste KI-Technologien und -Projekte für die maritime Industrie (Halle B6). »KI verändert unsere Wirtschaft und Geschäftsprozesse grundlegend – und das branchenübergreifend. Auch der Schifffahrt bieten sich hier zahlreiche Chancen«, sagt Petra Vorsteher, Co-Gründerin und Geschäftsführerin von AI.Hamburg und Initiatorin des AI Centers. Dazu zählen etwa innovative Lösungen für effizienteren Schiffsbetrieb.
Der Schlüssel zur klimaneutralen Schifffahrt seien allerdings alternative Treibstoffe, so HMC. Nur mit ihnen könne die Mission Zero gelingen. »Durch Effizienzmaßnahmen reduzieren Reeder im aktuellen Schiffsbetrieb schon 30 % ihrer Emissionen, weitere 10 % sind möglich. Der Rest muss aus alternativen Brennstoffen kommen«, sagt Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder. Auf der Umweltkonferenz GMEC am 4. September debattieren Experten und Wissenschaftler über die Vor- und Nachteile der verschiedenen alternativen Treibstoffe. Wasserstoff gilt dabei als großer Hoffnungsträger: Unternehmen, die sich auf Wasserstofftechnologie und Wasserstoffderivate spezialisiert haben, bekommen in der Future Fuels Arena (Halle A2) erstmals einen eigenen Ausstellungsbereich.
Mit rund 130 Unternehmen aus 20 Ländern aus dem Bereich Schiffsinnenausbau wächst nach Angaben der Messeveranstalter die Sonderfläche für die Marine Interiors @SMM (Halle B5) »in diesem Jahr deutlich«. Neu dabei als offizieller Partner der SMM ist die Cruise Lines International Association (CLIA): Der führende Kreuzfahrtverband plane Sessions auf der Cruise & Ferry Stage zur nachhaltigen Kreuzschifffahrt, heißt es. Dass dieses Thema in der Kreuzfahrtbranche großgeschrieben werde, zeige ein Blick in die weltweiten Orderbücher: bis Ende 2026 sollen 41 Kreuzfahrtschiffe abgeliefert werden, 27 davon sollen über alternative Antriebe verfügen. Dazu zählt zwar auch die Brückentechnologie LNG – aber zahlreiche der damit betriebenen Schiffe werden methanol-ready oder methanol-fähig sein.
Nachhaltigkeit soll Nachwuchs auf Maritime Career Market überzeugen
Die maritime Branche hofft, dass der grüne Kurs bei den dringend benötigten Nachwuchskräften ankommt. Um die Industrie beim Recruiting zu unterstützen, platziert die SMM 2024 das Thema prominent. Der Maritime Career Market & das Career Forum finden erstmals an zwei Tagen statt (Halle B2).
»Jungen Menschen liegt Nachhaltigkeit besonders am Herzen. Dass die maritime Wirtschaft insgesamt eine Menge zu bieten hat, können Unternehmen beim Maritime Career Market beweisen«, sagt Christoph Lücke, Direktor SMM. Hier lernen junge Menschen potenzielle Arbeitgeber kennen. Sie erhalten Informationen zu Berufen an Land und auf See sowie zu Ausbildungswegen, Karrieremöglichkeiten und offenen Stellen in der maritimen Branche.