Der Gewinn der Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd ist im ersten Quartal stark zurückgegangen. Dennoch bewertet man den Jahresstart positiv und auch die Jahresprognose wird insgesamt optimistischer.
Hapag-Lloyd hat das erste Quartal 2024 mit einem Konzern-EBITDA von 868 Mio. € abgeschlossen. Im ersten Quartal des Vorjahres waren es noch 2,2 Mrd. € gewesen. Das Konzern-EBIT verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal von 1,75 Mrd. € auf 365 Mio. € und das Konzernergebnis sank von 1,9 Mrd. € auf 299 Mio. € um 84 %. Der Umsatz nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um 24 % ab, von 5,62 Mrd. € auf 4,26 Mrd. €. [ds_preview]
»Auch wenn unsere Ergebnisse aufgrund der Normalisierung der Lieferketten deutlich unter den außergewöhnlich starken Vorjahreswerten liegen, sind wir erfreulicherweise gut in das neue Jahr gestartet. Die Raten haben sich im ersten Quartal aufgrund der Umleitung von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung und der höheren Kapazitätsnachfrage stabilisiert«, erklärt Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.
Im Segment Linienschifffahrt erhöhte sich die Transportmenge für das erste Quartal 2024 um 6,8 % auf 3 Mio. TEU (Q1 2023: 2,8 Mio. TEU). Die Transportaufwendungen lagen mit 3 Mrd. € auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Zwar stiegen die Kosten einerseits deutlich durch die Umleitung von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung, allerdings konnten diese weitgehend durch aktives Kostenmanagement kompensiert werden. Die Umsätze im Segment Linienschifffahrt gingen von 5,6 Mrd. € auf 4,2 Mrd. € zurück, insbesondere aufgrund einer niedrigeren durchschnittlichen Frachtrate von 1.359 $/TEU (Q1 2023: 1.999 $/TEU). Das EBITDA verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal von 2,2 Mrd. € auf 835 Mio. €. Das EBIT fiel von 1,73 Mrd. € auf 348 Mio. €.
Im Segment Terminal & Infrastruktur wurde im ersten Quartal 2024 ein EBITDA von 32 Mio. € und ein EBIT von 16 Mio. € erzielt. Die Reederei verweist darauf, dass das neue Segment erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 gegründet wurde und sich im Aufbau befindet. Deshalb seien die Angaben zur Ertragslage für das erste Quartal 2024 nur eingeschränkt mit den Vorjahreswerten vergleichbar.
Prognose von Hapag-Lloyd bleibt mit Unsicherheiten behaftet
Angesichts der Geschäftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf konkretisiert die Reederei ihre Prognose für das Jahr, die Bandbreite ist allerdings immer noch groß. So erwartet Hapag-Lloyd jetzt ein Konzern-EBITDA zwischen 2 bis 3 Mrd. €, verglichen mit der Prognose von 1-3 Mrd. € von Mitte März. Das Konzern-EBIT soll in einer Bandbreite von 0 bis 1 Mrd € liegen, im März war man noch von -1 Mrd. € bis +1 Mrd. € ausgegangen. »Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass ein Großteil des prognostizierten Ergebnisses in der ersten Jahreshälfte erwirtschaftet wird. Angesichts der sehr volatilen Entwicklung der Frachtraten sowie der großen geopolitischen Herausforderungen bleibt die Prognose mit erheblichen Unsicherheiten behaftet«, heißt es.
»Ausblickend werden wir unsere Kosten fest im Auge behalten und unsere Strategie 2030 weiter umsetzen – Schwerpunkte bilden unsere Dekarbonisierungsinitiativen und unser Versprechen, für unsere Kunden die unangefochtene Nummer eins für Qualität zu sein«, sagt Habben Jansen.