Jan de Nul, Kabelleger, Kabelverlegeschiff Fleeming Jenkin
Der Kabelleger »Fleeming Jenking« (© Jan de Nul)

Die belgische Reederei Jan De Nul hat den Auftrag für ein neues XL-Kabelverlegeschiff vergeben. Die Nachfrage nach Unterseekabeln zur Unterstützung der globalen Offshore-Energiewende sei groß, heißt es.

Der noch im Bau befindliche Kabelleger »Fleeming Jenkin«, der 2026 abgeliefert werden soll, ist bereits für die ersten Projekte gebucht. »Der Auftrag für ein neues XL-Kabelverlegeschiff unterstreicht unseren Glauben an erneuerbare Energien und erweitert unsere Kabelverlegeflotte auf fünf leistungsstarke und vielseitige Kabelleger«, erklärt Jan De Nul. [ds_preview]

Wie die »Fleeming Jenkin« wird das Schiff 215 m lang sein und kann 28.000 t Kabel transportieren. Damit werden sie die größten Kabelverlegungsschiffe der Welt sein. Dank der hochmodernen Technologie beider Schiffe, die von den Spezialisten der Jan De Nul Group entwickelt wurden, können sie Kabel sowohl in flachen als auch in sehr tiefen Gewässern bis zu 3.000 m verlegen. Die Schiffe können Kabelspannungen von bis zu 150 t bewältigen.

Beide Schiffe sind mit der Ultra-Low Emission Vessel (ULEv)-Technologie ausgestattet, einem fortschrittlichen doppelten Abgasfiltersystem. Dieses System entfernt mit Hilfe eines Dieselpartikelfilters (DPF) und eines selektiven katalytischen Reduktionssystems (SCR) zur NOx-Entfernung bis zu 99 % der Nanopartikel aus den Emissionen. Das ULEv-System reduziert auch die Abgasschadstoffe erheblich. Dank des ULEv-Systems erfüllen die Schiffe die strengen europäischen Emissionsnormen der Stufe V für Binnenschiffe. Darüber hinaus werden die NOx-Emissionen nach Angaben von Jan De Nul so weit reduziert, dass diese Schiffe die noch strengeren EURO VI-Emissionsgrenzwerte erfüllen.

Auch das Hybridkraftwerk an Bord trägt zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur optimalen Kraftstoffnutzung bei. Es kombiniert die Generatoren mit einer 2,5-MWh-Batterie und einer Antriebstechnik, die für Spitzenlastabschaltung, Lastglättung, Spinning-Reserve und optimierte Maschinenauslastung ausgelegt ist. Die Schiffe können mit Biokraftstoff und grünem Methanol betrieben werden, was die CO2-Emissionen erheblich reduziert.

Kabelleger Flotte Jan de Nul
Kabellegerflotte von Jan De Nul

Die Jan De Nul Gruppe tätigt damit eine weitere große Investition in den Übergang zu erneuerbaren Energien. Das neue XL-Schiff wird das fünfte Schiff in der Kabelverlegungsflotte sein. Diese Flotte hat in den letzten zehn Jahren 2.500 kmUnterseekabel in 25 Ländern verlegt. So wurde zum Beispiel Kreta mit dem griechischen Festland verbunden. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Verlegung von 1.000 km Kabeln, um zwei Inseln vor der Küste von Abu Dhabi mit dem Festland zu verbinden. Derzeit arbeitet die Gruppe auch an der Greenlink-Verbindungsleitung, die die Stromnetze von Irland und Wales miteinander verbindet. Und für die nächsten Jahre sind weitere 2.500 km Kabeltrassen im Auftragsbuch verzeichnet. »Das erklärt sofort, warum die Jan De Nul Group beschlossen hat, ein neues XL-Kabelverlegeschiff zu bestellen«, so die Gruppe.

Jan Van de Velde, Direktor Neubau, Jan De Nul Gruppe: »Wir sind und bleiben ein großer Befürworter des Übergangs zu erneuerbaren Energien. Mit diesem zweiten XL-Kabelverlegeschiff untermauern wir unsere Vorreiterrolle. Beide Schiffe vereinen das gesamte Know-how, das wir in den letzten zehn Jahren bei der Kabelverlegung erworben haben. Das Ergebnis sind Schiffe, die sehr effizient arbeiten und einen wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck haben.«