Die jemenitische Huthi-Miliz hat angekündigt, auch Schiffe anzugreifen, die vom Mittelmeer aus nach Israel fahren. Hat die Terrorgruppe diese Fähigkeit?
Am 3. Mai hatten die Huthis eine »Eskalation« ihrer Angriffe auf die Schifffahrt angekündigt. Alle Schiffe, die vom Mittelmeer aus nach Israel fahren, werde man ab sofort ins Visier nehmen, hieß es. [ds_preview]
Die Miliz kündigte außerdem an, im Falle eines Angriffs Israels auf Rafah im Gazastreifen »Sanktionen« gegen alle Schiffe und Unternehmen zu verhängen, die mit der Versorgung Israels in Verbindung stehen, gleich welcher Nationalität. Man werde alle Schiffe dieser Unternehmen daran hindern, ihre »militärische Operationszone« zu durchfahren.
Laut eines Berichts des Sicherheitsberatungsunternehmens Ambrey wird angenommen, dass die Huthis durchaus über unbemannte Luftfahrzeuge mit ausreichender Reichweite verfügen, um vom Jemen aus Handelsschiffe im östlichen Mittelmeer anzugreifen. »Wenn sie jedoch vom Jemen aus gestartet werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie abgefangen werden, aufgrund der Anwesenheit von Kriegsschiffen der USA und der Koalition sowie der israelischen und ägyptischen Luftabwehr höher«, heißt es.
Die Huthis haben in der Vergangenheit neben Angriffen auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden wiederholt versucht, die israelische Hafenstadt Eilat im Golf von Akaba anzugreifen. Die israelische Armee, die US-Marine, die ägyptische Luftwaffe und die saudische Luftabwehr haben alle Versuche abgewehrt.
Ambrey empfiehlt allen Schiffen, die erwägen, israelische Häfen anzulaufen, vor einer endgültigen Entscheidung über die Reiseroute eine Risikobewertung durchzuführen. Da die Terrormiliz sich bei der Zielauswahl vor allem auf AIS-Daten stützt, sollten Schiffe, die einen israelischen Hafen als AIS-Zielort angeben, diese Informationen ab sofort zurückhalten. Die israelischen Hafenbehörden hätten bereits Listen mit Schiffen, die israelische Häfen ansteuern, zurückgezogen, aber auch die Schiffsagenten müssten ein hohes Maß an Informationssicherheit gewährleisten.
Schiffen, die regelmäßig israelische Häfen anlaufen, und Schiffen im östlichen Mittelmeer, die nur israelische Häfen ansteuern könnten, wird dringend empfohlen, ihre AIS-Übertragungen zurückzuhalten und ihre Positionen stündlich an ihre Unternehmen sowie an Nachrichtendienste und Sicherheitsdienste zu melden.