Der japanische Schifffahrtskonzern Mitsui O.S.K. Lines (MOL) baut sein Engagement in der konventionellen Stückgutfahrt durch Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Reederei Gearbulk aus und kündigt eine Restrukturierung von Geschäftsbereichen an.

Laut einer Börsenmitteilung haben sich die Japaner mit dem bisherigen Gearbulk-Mehrheitseigner – der Halberton Holding der Gründerfamilie Jebsen – auf die Übernahme weiterer 23% an der Firma geeinigt.[ds_preview] Der Anteil von MOL, die seit 1991 Teilhaber sind, steigt damit von 49% auf 72%, der von Halberton/Jebsen sinkt von 51% auf 28%.

Das Closing der Transaktion ist für Januar 2025 geplant. Über den genauen Kaufpreis und weitere Modalitäten müssen sich die Partner noch einigen. Zudem soll Gearbulk bis zum Abschluss des Verkaufs »restrukturiert« und andere Geschäftsbereiche neben der »Open-Hatch«-Bulkerflotte abgetrennt werden.

Das könnte zum Beispiel die schwimmenden Terminals, Spezialschiffe für Bulk und Natronlauge und Tanker des Unternehmens betreffen. Insgesamt kontrolliert die Firma mit norwegischen Wurzeln und Hauptsitz in der Schweiz rund 65 Einheiten – der Großteil davon Open-Hatch-Bulker, die vor allem für den Transport von massenhaftem Stückgut wie Zellstoff und Stahl ausgelegt sind.

Befrachtung der Gearbulk-Flotte ändert sich nicht

Erst im Frühjahr hatte das Unternehmen zwei große Panamax-Open-Hatch-Bulker (82.300 tdw) plus zwei Optionen in China bestellt. MOL gehe es bei der Übernahme von Gearbulk hauptsächlich um den Ausbau der eigenen Trockenfrachtaktivitäten, teilte der Konzern mit.
Der amtierende CEO und Chairman von Gearbulk Kristian Jebsen soll seine Ämter auch unter der geplanten neuen Eigentumsstruktur fortführen. Er freue sich, dass MOL weiter in die Entwicklung des Unternehmens investiere. »Als Aktionäre kennen sie das Geschäft und fördern die starke Marktposition und die Konzepte von Gearbulk seit über 30 Jahren«, erklärte Jebsen.

In der Befrachtung der Gearbulk-Flotte werde sich nichts ändern. Die Schiffe sollen weiterhin im Rahmen der seit 2017 bestehenden Gemeinschaftsfirma mit Grieg – G2 Ocean – betrieben werden. Gearbulk hält 65% an dem Carrier. Er freue sich, dass MOL indirekt zu einem noch wichtigeren Partner für G2 Ocean werde und die Entwicklung des Carriers noch stärker vorantreiben wolle, sagte CEO Arthur English.   (mph)