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Bei schönstem Sommerwetter hatte der Verband für Schiffbau und Meerestechnik gestern zum ersten VSM-Sommerfest an Bord der »Cap San Diego« eingeladen.

Rund 280 Gäste kamen gestern auf dem Museumsschiff zusammen. Harald Fassmer (VSM-Präsident) und Reinhard Lüken (VSM-Hauptgeschäftsführer) begrüßten die Gäste.

In seiner kurzen Ansprache ging der VSM-Präsident auf die derzeitige Lage des deutschen Schiffbaus ein. Die Branche habe unter anderem mit überbordender Bürokratie, fehlenden Fachkräften und Wettbewerbsverzerrungen nicht nur aus Asien, sondern auch innerhalb Europas, zu kämpfen. Wer hier Verantwortung trägt, braucht gute Nerven, viel Erfahrung und einen ausgeprägten Enthusiasmus, sagte der Chef der Fassmer-Werft.

Und verantwortungsvolle Unternehmen gibt es im VSM viele. Denn der Verband zählt insgesamt 800 direkte und indirekte Mitgliedsunternehmen, berichtete Harald Fassmer. Es sei eine tolle Interessengemeinschaft, die sich in den verschiedenen Fachgemeinschaften, Ausschüssen, Arbeitskreisen und Netzwerken engagiert. Für den Einsatz bedankte sich der VSM-Präsident ausdrücklich.

VSM-Sommerfest
Harald Fassmer und Reinhard Lüken begrüßen die Gäste des ersten VSM-Sommerfestes

»Wir können uns keinen weiteren Substanzverlust leisten«

Im Weiteren ging er auf die negativen Aspekte der Branche ein: »Leider hat unsere Industrie in den vergangenen Jahrzehnten viel an Substanz verloren. Besonders die letzten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Aktuell ist der größte zivile Schiffbauer unverschuldet in eine schwere Krise geraten. Wir wünschen der Meyer Werft, dass dort möglichst schnell gute Lösungen gefunden werden und dass das Unternehmen schnell ausreichend Wasser unter dem Kiel hat. Das ist für die Branche von größter Bedeutung. Wir können uns keinen weiteren Substanzverlust leisten. Es braucht eine Trendumkehr, und zwar dringend«, so Fassmer.

Die Politik habe es glücklicherweise mittlerweile verstanden, führte er weiter aus. »Erkenntnis sei der beste Weg zur Besserung«. Gemeint hat Fassmer die vor Kurzem erfolgte Beauftragung der europäischen Kommission eine maritime Strategie zu entwickeln. Es sei gut und helfe auch den Bemühungen auf nationaler Ebene. So werde jetzt auch ein nationaler Aktionsplan »Klimaneutrale Schifffahrt« neben weiteren Initiativen auf Bundesebene erstellt. Schließlich gehe es darum, konkrete Maßnahmen umzusetzen, die unserer Branche wirklich helfen. Dazu zählten dringend benötigte Investitionen, die den Bau von Offshore-Plattformen und Konvertern auf deutschen Werften unterstützen oder die Forderung des Baus klimaneutraler Schiffe mit europäischer Wertschöpfung.

VSM-Sommerfest
Rund 280 Gäste konnte der VSM an Bord der »Cap San Diego« begrüßen

Auftragslage bei VSM-Mitgliedern stabil

Fassmer gab ebenfalls einen Einblick in die aktuelle Auftragslage: »Die Auslastung unserer Unternehmen ist weitestgehend sehr gut und auch perspektivisch ist allen Segmenten, in den denen wir als Schiffbauer, Zulieferer oder im Bereich der Meerestechnik aktiv sind mit einer stabilen, ja einer steigenden Nachfrage zu rechnen. Wie schon gesagt, auch die Politik hat die strategische Bedeutung unserer Branche erkannt. Der Blick nach vorne sollte daher positiv ausfallen.

Anschließend hieß auch der VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken die Gäste herzlich willkommen: »Schön, dass so viele da sind. Es ist für uns eine Premiere. Es ist das erste Sommerfest und dass ganz ohne Programm.« Die Idee sei gewesen, dass alle, die sonst zusammenarbeiten, einfach zusammenkommen und feiern. Lüken bedankte sich auch bei den vielen Sponsoren des Abends, dazu zählten zahlreiche Werften und Zulieferer, aber auch der Schiffahrts-Verlag HANSA, der das erste VSM-Sommerfest supporten durfte.