Zuletzt hatten die Staumeldungen im Hafen von Singapur einen Höchststand erreicht. Schiffe warteten tagelang, ehe sie anlegen konnten.
Die Ports of Singapore Authority (PSA) meldete nun, dass sie die Verzögerungen auf zwei Tage oder weniger reduzieren konnte. Gleichzeitig warnte der größte Betreiber im Hafen vor weiteren Schwankungen. [ds_preview]
Größere Schiffe bedeuten längere Liegezeiten
Wie die PSA mitteilte, kann es durch den anhaltenden Konflikt im Roten Meer weiter zu Verzögerungen kommen, da Schiffe von ihren geplanten Routen abweichen und über Südafrika umgeleitet werden müssen. Auch am Kap der Guten Hoffnung kommt es durch starke Unwetter derzeit zu Verzögerungen, teilweise konnte kein Containerschiff das Kap passieren. Zwar arbeite man mit Behörden zusammen, um die Verzögerungen zu minimieren, doch man müsse weiter mit Unbeständigkeiten rechnen.
Ein weiterer Grund für die Schwankungen im Hafen von Singapur sei die Tatsache, dass Containerschiffe immer größer werden und Terminals mitunter länger belegen als üblich. Nach eigenen Angaben konnte die PSA in der ersten Jahreshälfte 2024 den Containerumschlag um 7% verglichen mit dem Vorjahr erhöhen. Durch die größeren Kapazitäten der Schiffe – wie die im vergangenen Jahr eingeführten 24.000 TEU-Frachter – komme es jedoch auch zu im Schnitt 22% längeren Liegezeiten.
90% der Schiffe kommen außerplanmäßig in Singapur an
Aktuell kommen etwa 90% der Containerschiffe außerplanmäßig in Singapur an, während es im Vorjahr noch 77% waren. Die PSA teilte außerdem mit, dass viele Schiffe am selben Tag eintreffen würden, obwohl die Zeitpläne darauf abzielen, die Ankunften für eine möglichst effiziente Abfertigung zu verteilen.
Obwohl die Verspätungen zurückgegangen sein sollen, warteten laut Daten von Linerlytica zu Beginn der Woche (Stand 07.07.24) noch immer 29 Schiffe auf einen Liegeplatz, während 50 vor Anker liegen. Singapur hat damit ein Verhältnis von wartenden zu liegenden Schiffen von 0,57. Damit liegt der Hafen allerdings weit vor den Nachbarn Hong Kong (0,88) und Port Klang (1,15) und Shanghai/Ningbo (1,25) – dort warteten zuletzt über 100 Schiffe auf einen Liegeplatz.
Das Stauaufkommen in Singapur wirkt sich dabei nach wie vor auf die Nachbarhäfen aus. So meldete der Betreiber von Port Klang, dass die Auslastung sehr hoch sei, man die wartenden Schiffe aber in der Regel innerhalb von 24 Stunden abfertige. Die DHL gab hingegen an, dass die Verzögerungen im Terminal durch die hohe Lagerdichte bei inzwischen zwei bis fünf Tagen liegen.