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v.l.: CEO und Gründungsgesellschafter von Uniatlantico Andreas Bergmann, Gründer und Mehrheitsgesellschafter der EMS-Fehn-Group, Heiko Luikenga (© Uniatlantico/Ems-Fehn)

Der Hamburger Breakbulk- und Bulk-Spezialist Uniatlantico steigt durch die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung in die Schifffahrtsfirmen EMS Chartering, Fehn Ship Management und Northwest Competence der Leeraner Ems-Fehn-Group ein. 

Die betroffenen Unternehmen der Leeraner Gruppe, die im vergangenen Jahr CEO und Mitgesellschafter Manfred Müller durch dessen überraschenden Tod verloren hatte, bieten Leistungen in den Bereichen Shipping & Chartering, Schiffsmanagement und Crewing an »und werden nun einen gemeinsamen Wachstumskurs mit Uniatlantico beschreiten«, heißt es in einer Mitteilung.

Das kombinierte Shipping & Chartering-Geschäft im Shortsea-Bereich wird seinen Sitz in Leer haben und unter dem etablierten Namen Ems Chartering am Markt agieren. Dazu werden das Team von Ems Chartering und die Shortsea-Spezialisten von Uniatlantico zu einer Einheit verschmolzen. Gemeinsam werden sie die zusammengelegten Kümo-Flotten beider Partner vermarkten. Das Team ist auch in Hamburg und Bremen mit Büros vertreten.

»Wir freuen uns sehr, dieses erweiterte Team aus erfahrenen und anerkannten Schifffahrtsprofis an Bord zu haben. Sie genießen seit Jahrzehnten ein hohes Ansehen im Markt«, sagt Andreas Bergmann, CEO und Gründungsgesellschafter von Uniatlantico. Heiko Luikenga, Hauptgesellschafter der Ems-Fehn-Group, sagte: »Unsere Schifffahrtsexperten sind für ihre kundenorientierten Lösungen bekannt – und gemeinsam werden sie nun noch mehr für unsere Kunden erreichen.“ Die Ems-Fehn-Group besteht aus den beiden Sparten Maritim und Logistik. Die Struktur des Geschäftsbereichs Logistik bleibt unverändert.

Wie groß der Anteil ist, den Uniatlantico übernimmt und wie die finanziellen Konditionen der Transaktion aussehen, wurde nicht bekannt gemacht.

Agnieszka Acar bleibt Chefin von Ems-Chartering

Das Ems-Chartering-Team wird von Geschäftsführerin Agnieszka Acar geleitet, die bereits seit Juli 2023 an der Spitze des Unternehmens steht. »Die Zusammenlegung der Shortsea-Flotten macht uns noch flexibler und hilft uns, unser gemeinsames Know-how und unsere Ressourcen optimal zu nutzen«, sagte sie.

Die Ems-Chartering-Flotte besteht aus neun Küstenmotorschiffen mit einer Kapazität von 2.600 bis 5.000 tdw. Sie sind für den Transport von Massengut, Stückgut und Projektladung geeignet. Einige der Schiffe können zudem Fluss- und Seehäfen anlaufen, die aufgrund der Gezeiten nur begrenzt zugänglich sind.

Zur Ems-Fehn-Group zählten zuletzt 19 Unternehmen in acht Ländern mit rund 280 Beschäftigten an Land sowie 70 auf See. Die Wurzeln der Gruppe liegen in der Schifffahrt. Heute ist die Gruppe nicht nur in der Shortsea-Schifffahrt, sondern unter anderem in der Projektlogistik, im Chartering, im Schiffsmanagement, im Crewing, im Yachttransport sowie im Hafenumschlag und der Lagerhaltung aktiv. Die Gruppe betreibt ihre eigenen Seeschiffe, Schwerlast-LKW und Hafenterminals.

Fehn Ship Management, zuständig für das technische Management von eigenen und fremden Schiffen, sowie die Crewing-Agentur Northwest Competence, einschließlich ihres in Riga ansässigen Ablegers Baltic Transocean Shipping & Crewing, sind ebenfalls Teil von Uniatlanticos strategischer Beteiligung. Man weite damit seine Präsenz als diversifiziertes und voll integriertes Schifffahrtsunternehmens aus, heißt es.

»Im Jahr 2016 haben wir unser erstes Schiff als alleinige Eigner übernommen, uns bislang aber vornehmlich auf den kommerziellen Betrieb von Tonnage konzentriert«, erklärte Bergmann. Seit 2016 ist die Flotte stetig gewachsen. »Die Vision, eine umfassende eigene Kompetenz im kaufmännischen und technischen Management sowie im Crewing aufzubauen, wird nun mit dem Anteilserwerb an der maritimen Sparte der EMS-Fehn-Group Wirklichkeit.«

Uniatlantico betreibt eine Flotte von derzeit 19 eigenen, gemanagten sowie gecharterten Kümos, MPP-Schiffen und Bulkern. Die Kapazität der Schiffe reicht von 3.000 bis 40.000 tdw. Das Unternehmen ist im Tramp- und Liniendienst tätig, wobei der Schwerpunkt auf Afrika liegt. Zudem ist Uniatlantico auch auf den Märkten in Europa, Amerika, dem Nahen Osten und Asien aktiv.