Hapag, Maersk, Gemini, FMC
(© Hapag-Lloyd)

Die geplante Allianz von Maersk und Hapag-Lloyd wirft bei der US-Aufsichtsbehörde FMC noch Fragen auf. Die Genehmigung verzögert sich.

Maersk und Hapag-Lloyd wollen im Februar kommenden Jahres ihre neue Allianz starten. Dafür brauchen sie das OK der Behörden in wichtigen Fahrtgebieten, so auch in den USA. [ds_preview]

Doch die mächtige FMC (Federal Maritime Commission) hat die beiden Reedereien jetzt aufgefordert, mehr Informationen über die geplante Gemini Cooperation zu liefern. Es gehe dabei um Fragen, die aus Sicht der Wettbewerbshüter bislang nicht oder nicht ausreichend geklärt sind. Daher sei eine vollständige Analyse der potenziellen Auswirkungen der Gemini-Kooperation auf den Wettbewerb nicht möglich.

Eine Verweigerung der Genehmigung gilt allerdings als unwahrscheinlich. Vielmehr handelt es sich um das übliche Procedere bei der Gründung von Allianzen in der Schifffahrt. Auch die bisherigen Bündnisse »2M«, »Ocean Alliance« oder »THE Alliance« hatten ein solches Verfahren durchlaufen müssen. Allerdings war ein geplantes Dreierbündnis von MSC, Maersk und CMA CGM vor Jahren untersagt worden.

FMC vertagt die Freigabe

Auf der anderen Seite sollte die Vereinbarung zwischen Maersk und Hapag-Lloyd planmäßig heute offiziell in Kraft treten – somit droht nun immerhin eine Verzögerung.

Die beiden Linienreedereien planen ein Hub-and-Spoke-Konzept. Die 26 interkontinentalen Containerdienste sollen nur noch eine ausgewählte Zahl von weltweit zwölf großen Häfen (Hubs) anlaufen, darunter in Deutschland Bremerhaven und Wilhelmshaven. Von dort aus sollen weitere Häfen, wie zum Beispiel Hamburg, mit 32 regionale Shuttle-Diensten mit kleineren Schiffen bedient werden.

Von diesem Prinzip, in der Luftfahrt lange schon gang und gäbe, versprechen sich die beiden Allianzpartner eine höhere Zuverlässigkeit und eine größere Effizienz, also auch geringere Kosten.

Um die neue Vereinbarung in die Wege zu leiten, wird Hapag-Lloyd Ende Januar 2025 aus der »THE Alliance« mit ONE, HMM und Yang Ming ausscheiden, dann endet auch die »2M«-Allianz von Maersk mit MSC. Das neue Bündnis umfasst einen Flottenpool von rund 290 Schiffe mit einer kombinierten Kapazität von 3,4 Mio. TEU. Maersk stellt dabei 60% und Hapag-Lloyd 40% der Schiffe.

Hapag, Maersk, Gemini, Hamburg
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