Die jemenitische Huthi-Miliz hat ein Video ihres jüngsten Angriffs auf den Öltanker »Chios Lion« veröffentlicht.
Im Video, das sich auf dem Kurznachrichtendienst X verbreitet, fährt ein ferngesteuertes Boot auf den Tanker zu. Kurze Zeit später ist eine Explosion zu sehen, in einem angefügten weiteren Clip hört man Freudengesänge von Rebellen über das Manöver. [ds_preview]
Explosion am Rumpf der »Chios Lion«
Die 244 m lange und 42 m breite »Chios Lion« wird von Stealth Maritime betrieben und fährt unter liberianischer Flagge. Der Öltanker hat eine Kapazität von 107.525 twd. Er war ursprünglich in südlicher Richtung im Roten Meer unterwegs, drehte nach dem Angriff jedoch bei und verließ die Gefahrenzone. Kapitän und Besatzung wurden Angaben zufolge nicht verletzt.
Das Joint Maritime Information Center (JMIC) für das Rote Meer und den Golf von Aden teilte mit, dass der Tanker auf Schäden untersucht werden soll, um das Risiko von austretendem Öl zu minimieren.
Huthi setzen Angriffsserie fort
Die Huthi erklärten, dass sie die Tanker »Chios Lion« und »Bentley I« (Panama, ca. 40.000 twd) am Montag mit ballistischen Raketen, Drohnen sowie unbemannten Sprengbooten attackiert hätten. Die sei eine Reaktion auf den israelischen Luftangriff auf die Stadt Khan Younis im Gazastreifen, der sich am Samstag ereignete.
Diese Ereignisse setzen die Angriffsserie der Huthi im Roten Meer fort. Zuvor hatten sie bereits die Schiffe »Rubymar« im Februar sowie die »Tutor« im Juni versenkt. Zudem führten sie Angriffsmanöver auf weitere Schiffe durch, teils mit Raketen, zuletzt immer häufiger mit unbemannten Booten.
Aufgrund der andauernden Attacken vermeiden zahlreiche Schiffe die Passage durchs Rote Meer und nehmen stattdessen den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung in Kauf. Dort wiederum kam es in der letzten Woche zu starken Unwettern, ein Schiff havarierte wegen starker Schlagseite, ein Containerschiff verlor etliche Container.
