Auch wenn die Zahl der Unfälle an Bord von Schiffen insgesamt zurückgeht, warnt der Branchenverband Intermanager vor Lücken bei ihrer Erfassung.
Bei der Untersuchung von Unfällen und dem Veröffentlichen von Unfallberichten im internatiionalen Unfallregister (Global Integrated Shipping Information System – GISIS) komme es immer wieder zu erheblichen Verzögerungen, heißt es bei Intermanager, der internationalen Vereinigung der Schiffsmanagement-Unternehmen. [ds_preview]
So sind beispielsweise von den 538 seit 1980 erfassten Unfällen mit Rettungs- und Überlebensfahrzeugen nur 19% im GISIS verfügbar. So werde die Statistik aufgrund mangelnder Transparenz und einer zögerlichen Weitergabe von Unfällen verfälscht.
Die Zahl der Unfälle an Bord nehme zwar insgesamt ab, teilte die Vereinigung mit. Jedoch hätten sich die Unfälle in geschlossenen Räumen fast verdoppelt. Die gemeldeten Fälle von Stürzen an Bord und Unfällen mit Rettungs- und Überlebensfahrzeugen sei über die Jahre hingegen relativ konstant geblieben.
Intemanager verweist auf mehr Todesfälle
In den Jahren 2022 und 2023 wurden jeweils 14 Unfälle in geschlossenen Räumen registriert, aber die Zahl der tatsächlichen Todesopfer stieg 2023 im Vergleich zu 2022 deutlich an, nämlich von 18 auf 34, geht aus einem Bericht von InterManager an die IMO hervor.
»Es wäre für alle Analysen von großem Vorteil, wenn diese unerwünschte Verzögerung verringert oder sogar beseitigt werden könnte«, heißt es beim Verband. Seine Empfehlung: Spezifische UnfalluKategorien – wie geschlossene Räume, Absturz, Personentransfer, Rettungsboote, Festmachen und andere – sollten in die Datenbanken bei GISIS, bei den Flaggenstaaten und anderen Branchenorganisationen, einschließlich der Reedereien, aufgenommen werden.
»Die Zusammenstellung dieser Statistiken im Namen der Branche würde es uns ermöglichen, proaktiv zentrale Sicherheitsfragen anzugehen und geeignete Maßnahmen einzuleiten«, betont Kuba Szymanski, Generalsekretär bei InterManager.