MSC hat den eigenen Marktanteil für Liniendienste ausgebaut. Damit rüstet sich das Aponte-Unternehmen für das baldige Ende der Allianz mit Maersk.
Aktuelle Daten zeigen einen klaren Zuwachs auf den transpazifischen Routen sowie auf der Verbindung zwischen Asien und Europa. Die Reederei bereitet sich damit auf der Ende der 2M-Allianz mit Maersk vor. [ds_preview]
»2M«-Allianz endet für MSC Anfang 2025
Im Februar 2025 werden MSC und Maersk ihre Kooperation beenden. Während die Dänen zukünftig mit Hapag-Lloyd unter dem Namen »Gemini Cooperation« agieren werden, bleibt das von Gianluigi Aponte geführte Unternehmen als einzelne Partei auf dem Markt. Schon jetzt konzentriert sich die größte Containerreederei der Welt daher auf die außerhalb von »2M« operierenden Dienste.
Neue Daten von Sea-Intelligence zeigen einen deutlichen Anstieg der Kapazitäten auf den Asien-Europa-Linien. Im Vergleich zu Hapag-Lloyd und CMA CGM, die ebenfalls eigenständige Routen auf dieser Verbindung betreiben, konnte Reederei aus Genf deutlich zulegen und lag zuletzt bei einem Anteil von 7,5%.
MSC baute Eigenanteil bereits vor Huthi-Angriffen aus
Schon vor der Krise im Roten Meer zeichnete sich diese Entwicklung ab, wie Sea-Intelligence berichtete. Seitdem die jemenitische Huthi-Miliz begonnen hat, Handelsschiffe anzugreifen, habe das Unternehmen seine Aktivitäten in diese Richtung jedoch noch einmal verstärkt und Dienste aus der 2M-Allianz ausgegliedert. Bei Maersk sei dies bisher nicht zu beobachten gewesen.
Auf den Asien-Mittelmeer-Linien hat die Reederei ebenfalls vor der Krise im Roten Meer damit begonnen, den Eigenanteil zu erhöhen. Seit dem zweiten Quartal 2023 machen die Stand-Alone-Dienste der Reederei hier etwa 9% der Kapazität aus.
Laut Sea-Intelligence sei ein ähnlicher Trend auch auf den beiden Routen zu beobachten, die Asien mit Amerika verbinden. Auf der Verbindung zur US-Ostküste erhöhte MSC seinen Anteil von 3% auf 6%. Als sich in Folge der Pandemie die Marktlage im dritten Quartal 2020 verschärfte, hatte MSC außerdem Einzeldienste zwischen Asien und der US-Westküste eingerichtet. Hier konnte die Reederei ihren Eigenanteil (abgesehen von einem kurzen Anstieg Ende 2021) konstant bei 6% halten, wie Sea-Intelligence berichtet.
Darüber hinaus kündigte MSC zuletzt Anpassung bei den Diensten »Swan« und »Britannia« an. Letzterer wird zukünftig Hamburg statt Antwerpen in die Rotation aufnehmen und mit 13 Schiffen zwischen 6.400 und 9.500 TEU anlaufen. Grund dafür dürfte der Einstieg von MSC beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA sein, der so gut wie besiegelt ist. In einer ersten Lesung wurde er von der Hamburger Bürgerschaft bereits akzeptiert; die Opposition verschob die notwendige zweite Lesung auf den 4. September.