Die Werft Harland & Wolff in Belfast, berühmt für den Bau der Titanic, steht seit langem vor finanziellen Schwierigkeiten.
Am vergangenen Freitag verwehrte die neue britische Regierung einen Kredit in Höhe von 200 Mio. £, woraufhin der Geschäftsführer John Moore von seinem Posten zurücktrat und beurlaubt wurde. [ds_preview]
US-Investor bekundet Interesse an Harland & Wolff
Die Regierung teilte mit, dass eine finanzielle Unterstützung des Schiffbauunternehmens »ein ernsthaftes Risiko« beinhalte, Steuergelder zu verlieren. Harland & Wolff hätte mit der Regierung als Sicherheit einen Kredit aufnehmen können. Wäre es jedoch nicht möglich gewesen, das Geld zurückzuzahlen, hätte der Steuerzahler dafür aufkommen müssen.
Bei Harland & Wolff herrscht infolge der Entscheidung große Unsicherheit über die Zukunft des Unternehmens. Unter Interimsvorstand Russell Down beschleunigte die Werft die Gespräche mit ihrem Hauptkreditgeber Riverstone Credit, um neue Finanzierungsmöglichkeiten zu sichern. Man sei Interessenten von außen gegenüber aufgeschlossen, hieß es in einer Mitteilung. Die Situation ähnelt den Problemen, denen die Meyer Werft in Deutschland gegenübersteht.
Ein möglicher neuer Investor – oder Eigentümer – kommt aus den USA: Michael Flacks, Gründer der Flacks Group in Miami, hat laut Berichten von Splash 24/7 behauptet, den Standort Belfast aufkaufen zu wollen. Flacks plane, Harland & Wolff in ein Schiffsreparaturunternehmen umzuwandeln.
Die nordirische Traditionswerft beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter, hauptsächlich in Belfast. Weiterhin betreibt sie zwei kleinere Anlagen in Schottland und eine in England.