Für den steigenden Bedarf an Wasserstoff und seinen Derivaten werden bis zu 400 neue Tanker gebraucht. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie.
Die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem der weltweite Wasserstoffbedarf bis 2050 in Beziehung zu den benötigten Transportkapazitäten gesetzt wird. [ds_preview]
Die wichtigsten Zielmärkte sind demnach zunächst Europa, Südkorea und Japan. Um den künftigen jährlichen Bedarf von 30 Mio. t an »grünem« Wasserstoff weltweit zu decken, würden mehr als 400 Spezialtanker gebraucht, für den Transport von Wasserstoff-Derivaten wie Ammoniak sogar 500. Außerdem sei eine Stromproduktion erforderlich, wie sie heute von Süd- und Mittelamerika gemeinsam erbracht wird.
Europa braucht Wasserstoff aus Importen
So steht es in einer neuen Studie, die von der ICS in Zusammenarbeit mit Professor Stefan Ulreich von der Hochschule Biberach verfasst wurde. »Damit die weltweite Nachfrage für das Netto-Null-Szenario bis 2050 bedient werden kann, müssten die verfügbaren Mengen verfünffacht werden und zwischen 2030 und 2050 etwa 500 Mio. t erreichen«, sagt Guy Platten, Generalsekretär der ICS.
Der Bericht hebt drei Volkswirtschaften hervor, die zunächst die Wasserstoffnachfrage ankurbeln werden: Südkorea, Japan und die EU. In Europa wird der Bedarf bis 2030 jährlich 20 Mio. t Wasserstoff ausmachen, wobei die Hälfte dieser Menge aus importierten Quellen stammen soll. Allein dafür müsste die weltweite Flotte um bis zu 300 Schiffe wachsen.
»Entscheidend für die Entwicklung einer künftigen Wasserstoffwirtschaft sind Investitionen in die Infrastruktur für die Produktion, aber auch die Schaffung von Transportkapazitäten«, heißt es weiter.