Seattle Express, Hapag-Lloyd, Foroohari, Häfen, USA
»Seattle Express« (© Hapag-Lloyd)

Die Containerreederei Hapag-Lloyd hat das erste Halbjahr besser als ursprünglich erwartet abschließen können. So gut wie im Vorjahr sind die Zahlen aber nicht.

Das Konzern-EBITDA lag nach sechs Monaten bei 2 Mrd. $, während sich das Konzernergebnis auf 0,8 Mrd. $ verringerte. Angesichts der erheblich veränderten Marktbedingungen nach dem Ende der COVID-19-Pandemie liegen diese Ergebnisse deutlich unter Vorjahresniveau, jedoch über den ursprünglichen Erwartungen.[ds_preview]

Vor allem die Krise im Roten Meer nach zahlreichen Huthi-Angriffen und die Umleitung der Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung hatten die Nachfrage nach Tonnage und die Fracht-Spotraten im zweiten Quartal deutlich klettern lassen. Das ließ auch die Kassen von Hapag-Lloyd klingeln.

Mehr Volumen, weniger Umsatz bei Hapag-Lloyd

In der Container-Linienschifffahrt stieg die Transportmenge um 5% gegenüber dem Vorjahreswert auf 6,1 Mio. TEU (H1 2023: 5,8 Mio. TEU). Der Segmentumsatz ging allerdings im Vergleich um 14% auf 9,3 Mrd. $ (8,6 Mrd. €) zurück, insbesondere aufgrund einer niedrigeren durchschnittlichen Frachtrate von 1.391 $/TEU. Vor Jahresfrist wurden noch durchschnittlich 1.761 $/TEU gezahlt. Das EBITDA verringerte sich auf 1,9 Mrd. $ bei einem EBIT von 0,8 Mrd. $.

Das noch neue Segment „Terminal & Infrastruktur“ erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg, insbesondere durch die im Vorjahr erfolgten Beteiligungszukäufe. Das EBITDA stieg auf 71 Mio. $ und das EBIT auf 33 Mio. $. Das Segment war erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 gegründet worden.

„Auch wenn wir nicht an die außergewöhnlich guten Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen konnten, haben wir dank der starken Nachfrage und besserer Spotraten ein sehr gutes erstes Halbjahr 2024 erzielt“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.

Hapag-Lloyd setzt auf Neubauten für Dekarbonisierung

In den vergangenen Monaten seien zahlreiche Schiffs- und Containerneubauten in die Flotte aufgenommen worden, darunter die ersten Megamax-Einheiten der „Berlin Express“-Klasse. Außerdem habe das Unternehmen Fortschritte bei der Dekarbonisierung der Flotte und beim Aufbau des Terminalgeschäfts unter der Marke Hanseatic Global Terminals gemacht. In der zweiten Jahreshälfte werde man sich verstärkt auf weiteres Wachstum und die hohe Qualität des Services fokussieren, heißt es.

Der Vorstand hatte bereits Anfang Juli seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Das Konzern-EBITDA wird in einer Bandbreite von 3,5 bis 4,6 Mrd. $ (3,2 bis 4,2 Mrd. €) und das Konzern-EBIT in einer Bandbreite von 1,3 bis 2,4 Mrd. $ (1,2 bis 2,2 Mrd. €) erwartet.