Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat im ersten Halbjahr deutlich eingebüßt. Das Ergebnis vor Steuern hat sich von 230 Mio. € auf 129 Mio. € fast halbiert.
„Die Hamburg Commercial Bank ist operativ gut und mit einer positiven Margenentwicklung in allen Kundensegmenten in das laufende Jahr gestartet“, sagte Ulrik Lackschewitz, amtierender CEO der Bank. „Unser diversifiziertes sowie widerstandsfähiges Geschäftsmodell ist nachhaltig profitabel.“ [ds_preview]
Lackschewitz, eigentlich Risiko-Vorstand der Bank, ist nach dem Rückzug von Ian Banwell vorübergehend CEO, bis am 1. September Luc Popelier den Posten übernimmt. Der neue Chef kommt von der belgischen KBC-Gruppe, wo er zuletzt CFO und Mitglied des Executive Committee war.
Einmalige und ungeplante Rückstellungen im Zusammenhang mit einem alten Rechtsfall hätten das Konzernergebnis spürbar belastet, teilte die HCOB mit. Auf der anderen Seite sei die Ertragsbasis mit dem Erwerb des Shipping-Portfolios der niederländischen NIBC-Bank im Juni gestärkt worden.
HCOB vergrößert Kreditbestand mit NIBC-Portfolio
Die Hamburger Bank hatte das gesamte Portfolio mit vorrangig besicherten Krediten aus dem Schifffahrtsportfolio der NIBC gekauft – in Summe waren das 992 Mio. $. Die meisten Mitarbeiter des Schifffahrtsteams hatten ein Angebot erhalten haben, sich der HCOB anzuschließen.
Nach Berücksichtigung der Ertragssteuern in Höhe von 18 Mio. € (Vorjahr: 52 Mio. €) ergab sich ein Konzernergebnis nach Steuern von 111 Mio. € (178 Mio. €). Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) nach Steuern1 verringerte sich im Wesentlichen aufgrund der zuvor genannten Sonderbelastung außerhalb des laufenden Geschäfts auf 9,7% (30.06.2023: 16,8%). Die Konzern-Bilanzsumme erhöhte sich bei einem Anstieg der Kundenforderungen um rund 3% von 31,5 Mrd. € auf 32,3 Mrd. €.
HCOB führt Shipping mit Aviation zusammen
Die HCOB hat unterdessen die bislang eigenständig geführte Sparte „Shipping“ aufgelöst und zusammen mit dem Bereich Aviation (Flugzeuge) im neuen Segment „Global Transportation“ zusammengefasst. Nach den ersten sechs Monaten wird für diesen Geschäftsbereich ein Halbjahres-Ergebnis nach Steuern von 32 Mio. € gegenüber 41 Mio. € im Vorjahreszeitraum ausgewiesen.
Der Gesamtertrag von 74 Mio. € war von vorzeitigen Kreditrückführungen im Bereich Shipping und einem entsprechend rückläufigen Zinsergebnis geprägt. Im Bereich Shipping sei ein fokussiertes Bruttoneugeschäft in Höhe von 0,6 Mrd. € abgeschlossen, dazu kamen 0,1 Mrd. € in Aviation. Das Segmentvermögen liegt jetzt bei 3,3 Mrd. €. der Anstieg von den 2,4 Mrd. € zum Jahresende 2023 resultiert aus dem Erwerb des NIBC-Portfolios mit einem Volumen von 0,9 Mrd. €.