Die International Longshoremen’s Association (ILA) hat erneut vor einem Streik ab Oktober gewarnt. Es wäre der erste seit 1977.
Die Gewerkschaft vertritt die Hafenarbeiter der US-Ostküste und fordert deutlich höhere Löhne. [ds_preview]
Der bestehende Sechsjahresvertrag, den die ILA mit der United States Maritime Alliance (USMX) geschlossen hatte und der am 30. September ausläuft, soll nicht verlängert werden. Zuletzt warnte die Gewerkschaft warnte die Gewerkschaft im Juli davor, dass die Zeit für eine Einigung über einen Rahmenvertrag immer knapper werde. Nun folgen weitere Schritte.
ILA legt hohe Forderungen vor
Die Gespräche zwischen der ILA und der USMX, die die Arbeitgeber vertritt, konnten nicht wie geplant im Juni aufgenommen werden, da es im Hafen von Mobile (Alabama) zu einem lokalen Streit über die Automatisierung kam – für die Gewerkschaftsführung eines der wichtigsten Themen. Man werde sich jedweden Automatisierungen widersetzen, teilte die Gewerkschaft mit, da es sich hierbei um Vertragsverletzungen handle. Die Arbeitgeber wurden gesetzeskonform 60 Tage vor Beginn eines möglichen Streiks benachrichtigt.
Laut Berichten von Bloomberg soll die ILA eine deutliche Lohnerhöhung fordern. Sie soll 32% über den Forderungen der Hafenarbeiter an der Westküste liegen, denen im letzten Jahr nach einem Streik im Juli Zugeständnisse gemacht wurden. Die Gewerkschaft erklärte wiederholt, dass ein neuer Vertrag die Inflation berücksichtigen müsse. Beschäftigte sollten für ihre Bemühungen belohnt werden, die Lieferketten während der Covid-Pandemie aufrecht zu erhalten. ILA und USMX liegen den Berichten zufolge beim Ausmaß der Lohnerhöhungen »weit auseinander«.
Ein Streik würde sechs der zehn verkehrsreichsten Häfen der USA betreffen. Handelsverbände forderten bereits eine Beteiligung der Regierung, um die Verhandlungen zu überwachen. Andere merkten kritisch an, dass der Streik nur wenige Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen stattfinden werde.