Für die anhaltenden Angriffe der Huthi im Roten Meer zahlen Schifffahrt und Umwelt einen hohen Preis. Energieexperten schätzen, dass der Kraftstoffverbrauch deutlich steigen wird.

Durch die Umleitung zahlreicher Routen über das Kap der Guten Hoffnung stiegen Fahrtzeiten und -kosten. Allein das Tanker-Segment verbraucht täglich zusätzliche 200.000 Barrel Schweröl.[ds_preview]

Die Krise im Roten Meer, verursacht durch die Angriffe der jemenitischen Huthi auf Handelsschiffe, ist seit Monaten ein wiederkehrendes Thema in den Medien. Während sich die Aufmerksamkeit dabei zurecht auf die Gefahr für Schiffe, Fracht und vor allem Menschenleben richtet, haben die Attacken auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt.

Kraftstoffverbrauch wächst durch Umweg

Wie das niederländische Handelsunternehmen Trafigura errechnete, werden allein die Tanker, die das Rote Meer meiden und stattdessen den Weg ums Kap der Guten Hoffnung wählen, in diesem Jahr 200.000 Barrel Öl pro Tag verbrauchen. Das sei genug Kraftstoff, um die Emissionen der Flotte für 2024 um 4,5% ansteigen zu lassen.

Einige Reedereien wählen weiterhin den Weg durch das Rote Meer und den Suezkanal, da er deutlich kürzer und kostengünstiger ist. Dem gegenüber stehen jedoch inzwischen mehrere gesunkene Schiffe sowie häufige Angriffe, zuletzt mehrfach auf dasselbe Schiff. Zwar lässt sich das Risiko durch zum Beispiel bewaffnetes Personal an Bord verringern, jedoch nie ausschließen. Die grundlegende Empfehlung vieler Schiffsbetreiber lautet daher, über das Kap der Guten Hoffnung auszuweichen.

Die großen Containerreedereien – unter anderem CMA CGM – haben ihre Routen angepasst, und auch ein großer Teil der Tanker- und Gastankerflotte umfährt Südafrika. Diese Umleitung verlängert die Route von Asien nach Europa um über eine Woche und mindestens 2.000 sm, die Strecke von Asien an die amerikanische Ostküste sogar um bis zu 3.000 sm.

Um die verlorene Zeit einzuholen, fahren viele Schiffe schneller – was den ohnehin gesteigerten Bedarf an Kraftstoff weiter in die Höhe treibt. Hochgerechnet auf die gesamte Flotte werden so täglich ca. 500.000 Barrel Öl verbrannt.

Die weltweiten CO2-Emissionen steigen durch diese Krise weiter an. Um dem entgegenzuwirken, veröffentlichte das Unternehmen auf seiner Website einen Leitfaden mit fünf Maßnahmen, die für geringeren Ausstoß ergriffen werden können.