Juren Ae, Segelschiff
Fracht-Segelschiff »Juren Ae« (© KR / MISC)

Die »Juren Ae« ist hat ihre Jungfernfahrt von Südkorea zu den Marshallinseln erfolgreich abgeschlossen.

An Bord des umweltfreundlichen Fracht-Segelschiffs befindet sich viel deutsche Technik. [ds_preview]

Die »Juren Ae« wurde in Südkorea gebaut und vom Koreanischen Register (KR) klassifiziert. Der Frachter ist 48 m lang und verfügt über ein Volumen von 460 BRZ. Er ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit, die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) initiiert wurde, und Teil des Projekts »Übergang zu einem kohlenstoffarmen Seeverkehr in der Republik Marshallinseln«, das 2017 begonnen hat. Schirmherr ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

»Juren Ae« wurde in Deutschland entwickelt

Das innovative Schiff wurde an der Fachhochschule Emden-Leer entwickelt. Der Bau erfolgte bei Asia Shipbuilding in Geoje, Südkorea. Herzstück des Designs ist ein teilautomatisiertes Segelsystem, entworfen vom deutschen Schiffskonstrukteur HSVA. Es orientiert sich an traditionellen indonesischen Segeln, steckt aber voller moderner Technik. So ist das »Indosail-Sailing Rig« mit Photovoltaik-Anlagen und einem hybriden Antriebssystem ausgestattet, das den Energieverbrauch des Schiffs reduzieren soll.

Die »Juren Ae« wird primär unter Segeln fahren und dabei eine reguläre Geschindigkeit von 12 kn erreichen können. Propeller und Motor des Schiffs werden für langsame Manöver verwendet. Außerdem kann der Propeller auch als Turbine fungieren, um Strom zu erzeugen. Überschüssige Windenergie kann in Batterien gespeichert werden und das Schiff bei langsamer Fahrt versorgen. Beim Betrieb mit dem Hilfs-Dieselmotor kommt es auf 7 kn.

»Leuchtfeuer für kohlenstoffarme Zukunft«

»Die ›Juren Ae‹ stellt einen Schlüsselmoment in der maritimen Innovation dar«, sagte Michael Suhr, KR Regional Director North Europe. »Dieses bahnbrechende Schiff ist ein Leuchtfeuer für eine kohlenstoffarme Zukunft im Seeverkehr und zeigt die Machbarkeit und Effizienz nachhaltiger Technologien in der maritimen Industrie.«

Zukünftig wir die »Juren Ae« von der MISC für den inländischen Seeverkehr auf den Marshallinseln und in der weiteren Pazifikregion genutzt. Das Projekt soll nicht nur ein »überzeugendes Geschäftsargument für segelbetriebene Frachtschiffe« bieten, teilte das KR mit, sondern auch andere Inselstaaten dazu inspirieren, CO2-arme Technologien zu übernehmen.