Erhält Aida Cruises bald zwei Neubauten? Und kämen diese dann von Fincantieri aus Italien statt von der Meyer Werft in Papenburg? Die Gerüchteküche brodelt …
Verschiedene Medien in Italien sehen bei einem anstehenden Großauftrag der weltgrößten Kreuzfahrtreederei Carnival. Im Rennen um die lukrative Bestellung soll demnach der italienische Werftenkonzern Fincantieri die besten Chancen haben. Offenbar ist aber auch die Meyer Werft noch im Spiel.[ds_preview]
Es geht demnach um insgesamt sechs bis acht Neubauten, die Carnival für verschiedene Sparten bestellen will. So berichtet das unter anderem das Internetportal Shipping Italiy. Dabei soll es sich um Neubauten mit einer Vermessung von mehr als 150.000 BRZ handeln, die für die Marken Carnival Cruise Line, aber auch für Aida Cruises und möglicherweise auch für Costa Cruises bestimmt und ab 2029 schrittweise abgeliefert werden sollen. Zudem soll eine Option für zwei weiteren Neubauten bestehen, wovon die britische Reederei P&O Cruises profitieren könnte.
Bestellt Carnival bei Fincantieri?
Gebaut werden könnten diese Kreuzfahrtschiffe demnach auf den Fincantieri-Werften in Marghera bei Venedig oder Sestri Ponente bei Genua. Der Auftragswert für die angeblich zunächst geplanten sechs Schiffe soll bei rund 8 Mrd. $ liegen.
Sollte auch die Rostocker Reederei Aida neue Schiffe erhalten, wären diese etwas kleiner als die beiden von der Meyer Werft zuletzt gebauten LNG-Schiffe »Aida Nova« und »Aida Cosma« mit je 183.858 BRZ, wenn auch größer als die in Japan gebauten »Aida Prima« und »Aida Perla« (125.000 BRZ).
Der bislang einzige Ausflug von Aida Cruises ins Ausland, zu Mitsubishi in Japan, hatte sich als teures Missverständnis entpuppt. Die Schiffe waren deutlich verzögert und mit schmerzhaften Einbußen für die Werft abgeliefert worden.
Aida Cruises spricht von »Wachstumsplänen«
Bei der Reederei in Rostock werden die Gerüchte nicht kommentiert. Man arbeite an »Wachstumsplänen«, heißt es lediglich. Schon Ende Juli hatte allerdings Josh Weinstein, CEO von Carnival, weitere Neubauten angedeutet, ohne aber konkret den Namen einer Werft oder auch Details zu den Projekten zu nennen.
Sowohl Aida als auch die italienische Schwester Costa Cruises haben seit rund zehn Jahren keine Neubauten mehr bestellt. Costa hatte zuletzt im Jahr 2021 die von Meyer Turku gebaute »Costa Toscana« erhalten. Ursprünglich sollte Aida Cruises noch im letzten Jahr einen dritten Neubau aus der so genannten Helios-Serie der Meyer Werft erhalten, doch wurde das Projekt während der Corona-Pandemie für den US-Markt umgestaltet und soll als »Carnival Jubilee« in Fahrt kommen.