Die Klassifikationsgesellschaft ClassNK hat das weltweit erste Sicherheitszertifikat „Machinery Room Safety for Ammonia“ (MRS) für einen Gastanker ausgestellt.
Das Zertifikat gewährleistet den sicheren Betrieb von mit Ammoniak (NH3) betriebenen Schiffen. Der Tanker wird von einem japanischen Konsortium entwickelt. [ds_preview]
Für einen mit Ammoniak betriebenen mittelgroßen Gastanker (AFMGC) wird von ClassNK die weltweit erste MRS-Akkreditierung erteilt. Das Schiff wird derzeit von einem Konsortium entwickelt, zu dem auch die japanische Reederei Nippon Yusen Kabushiki Kaisha (NYK) und die ebenfalls japanische Werft Nihon Shipyard (NSY) gehören. Die Klassifizierung belegt, dass ein Schiff mit hervorragenden Ammoniak-Sicherheitsmaßnahmen für den Maschinenraum ausgestattet ist und bestätigt, dass es die höchsten Sicherheitsmaßnahmen gemäß den Richtlinien für mit Ammoniak betriebene Schiffe erfüllt.
Größtes Risiko: Toxizität im Maschinenraum
Das Konsortium plant eine Ablieferung des AFMGC bis Ende November 2026. Die Schiffsentwicklung erfolgt im Rahmen des Green Innovation Fund Projectder japanischen New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO). Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung des Schiffes sei die Bewältigung der Toxizität im Maschinenraum, heißt es seitens der beiden Konsortialpartner.
Umfangreiche Bewertung durch ClassNK
Unter anderem ist es wichtig, dass Maßnahmen zum Schutz der Besatzung ergriffen werden, z. B. eine Konstruktion, die das Austreten von Ammoniak aus Rohrleitungen und Tanks verhindert. Um die Toxizität zu überwinden, hat das Konsortium eine von ClassNK geprüfte Risikobewertung sowie Risikobewertungen und Sicherheitsmaßnahmen aus Sicht der Nutzer unter Leitung der NYK-Ingenieure und eine Studie der Schiffsspezifikationen durchgeführt, um das weltweit höchste Sicherheitsniveau zu erreichen.