Maersk, die dänische Nr. 2 in der weltweiten Containerschifffahrt, plant ein gewaltiges Neubauprogramm. Es geht um einen Kapazitätszuwachs von 160.000 TEU pro Jahr.
Eine Erneuerung der Flotte sei »von grundlegender Bedeutung für die Wettbewerbsposition und die weitere Dekarbonisierung des Seeverkehrs«, heißt es bei Maersk. Da sich durch die vollen Auftragsbücher der Werften die Vorlaufzeiten für die Ablieferung von Neubauten erheblich verlängert hätten, sollen jetzt Neubauten mit insgesamt 800.000 TEU bestellt oder über Charterverträge gesichert werden.
Die dänische Reederei hatte sich mit Neubauten zuletzt zurückgehalten. Im Orderbuch stehen derzeit 29 Schiffe mit insgesamt 375.000 TEU. MSC, die Nr. 1 in der globalen Containerschifffahrt, hat dagegen rund 100 Schiffe mit 1,2 Mio. TEU im Zulauf, bei CMA CGM als Nr. 3 sind es 88 Schiffe mit 1,1 4 Mio. TEU.
Maersk will 50-60 neue Schiffe
Nun kommt aber auch bei Maersk eine Investitionsoffensive, um den Kapazitätsbedarf in Jahre 2026 bis 2030 abzudecken. Das kündigte jetzt Rabab Boulos, COO der Reederei, an. Es geht demnach um 50 bis 60 Schiffe mit einer Kapazität von insgesamt 800.000 TEU, Darunter sollen eigene Neubauten rund 300.000 TEU ausmachen, der Rest wird gechartert.
Die Flottenerneuerung soll demnach sowohl mit eigenen Neubauten als auch mit moderner Charter-Tonnage in verschiedenen Größenklassen erfolgen, um finanziell und operativ flexibel bleiben zu können, heißt es. Maersk hat das Ziel ausgegeben, bis 2040 mit neuen Technologien, neuen Schiffen und emissionsarmen Kraftstoffen Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Alle Maersk-Neubauten fahren im Dual-Fuel-Betrieb
Ganz im Sinne der selbst verordneten Umweltziele handelt es sich ausschließlich um Dual-Fuel-Schiffe, die einen alternativen Kraftstoff bunkern und verbrennen können. Neben Methanol wird explizit auch LNG genannt. Erst kürzlich hatte die Reederei mit einer ersten Bestellung von entsprechenden Neubauten aufhorchen lassen. Diesem als weniger umweltfreundlichen Kraftstoff hatte sich das Unternehmen zuletzt zugewandt, weil er leichter verfügbar und preiswerter ist als die lange präferierte Option Methanol.
Nach der bslieferung der jetzt ins Auge gefassten Neubauten sollen etwa 25% der Flotte mit Dual-Fuel-Motoren ausgestattet sein. Eine Erhöhung der Gesamtkapazität oder des Marktanteils sei hingegen nicht geplant, so Boulos. Jedes neue Schiff soll ein anderes ersetzen, das das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat. Insgesamt soll eine Flottenkapazität von etwa 4,3 Mio. TEU erreicht und gehalten werden.