Kirkenes, Hafen, Cosco, Norwegen

Das Interesse der chinesischen Staatsreederei Cosco am Hafen Kirkenes ruft die norwegische Regierung auf den Plan. Es gibt Sicherheitsbedenken.

In Hamburg ist Cosco bereits am Terminal Tollerort beteiligt. Der umstrittene Einstieg der chinesischen Staatsreederei mit 24,99% der Anteile war final im Juni 2023 erfolgt. Nun richtet sich das Interesse offenbar auf den norwegischen Hafen Kirkenes. Wie der lokale TV-Sender NRK berichtet, soll es bereits erste Gespräche gegeben haben. [ds_preview]

Inzwischen haben sich mehrere Ministerien eingeschaltet. Wie in Deutschland gelten die Häfen des Landes potenziell als „kritische Infrastruktur.“ So will unter anderem das Ministerium für Wirtschaft und Fischerei in Oslo nun zunächst klären, ob Fragen der nationalen Sicherheit betroffen wären.

Fall Kirkenes sorgt für Sicherheitsüberprüfung

In Norwegen gibt es ein sogenanntes Sicherheitsgesetz analog zum deutschen KRITIS. Das ermöglicht es dem Staat in kommunale Belange einzugreifen, wenn er die nationalen Interessen gefährdet sieht. So wurde 2021 der Verkauf von Bergen Engines an eine russische Gesellschaft gestoppt.

Der Hafen der Stadt Kirkenes im äußersten Nordosten Norwegens ist eher klein, bekannt durch die regelmäßigen Anläufe der Hurtigruten-Schiffe. Doch er hat mit seiner Lage nahe zur Nordost-Passage strategische Bedeutung.

Vor Jahren hatte es große Pläne gegeben, berichtet NRK. Das Vorhaben, eine regelmäßige Verbindung  für Seefracht aus Fernost einzurichten und die Güter mit einer neuen Bahnstrecke in Richtung Zentraleuropa zu transportieren, hatten sich aber zerschlagen. Die örtliche Werft ist von den Sanktionen gegen Russland stark getroffen worden, nachdem sie keine russischen Schiffe mehr reparieren darf.