GNV Polaris
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Grandi Navi Veloci (GNV), die italienische Fährgesellschaft der MSC-Gruppe, hat jetzt mit der 218 m langen „GNV Polaris“ das erste von vier neuen Ro-Pax-Schiffen, die bis 2026 die Flotte von GNV verstärken werden, erhalten.

Das Schiff wird in Kürze auf die Überführungsfahrt von der Bauwerft Guangzhou Shipyard International (GSI) Werft in China nach Italien geschickt und nach abschließenden Anpassungsarbeiten ab Januar 2025 auf den Mittelmeerrouten, insbesondere nach Sizilien und Sardinien, im Einsatz zu sein.[ds_preview]

Mit modernster Technik, hoher Energieeffizienz und der Möglichkeit zur Landstromnutzung markiert die „GNV Polaris“ (IMO 9948592) einen bedeutenden Schritt in die Flottenerneuerung und Nachhaltigkeitsstrategie, teilte die jetzt Reederei mit. Das Fährschiff bietet Platz für 1.500 Passagiere, 239 Kabinen und 3.100 m Frachtkapazität.

Das nachfolgende, zweite Schiff dieser Serie, die „GNV Orion“ wird aber kein direktes Schwesterschiff zur „GNV Polaris“, da es über einen erweiterten Unterbringungsbereich mit mehr Kabinen und öffentlichen Räumen verfügen wird. Somit verfügt dieses Schiff über eine Kapazität für 1.785 Passagiere in 420 Kabinen sowie 2.780 Fahrspurmetern auf den drei Frachtdecks.  Das dritte Schiff dieser Serie – die „GNV Virgo“ – und das noch namenlose vierte Schiff werden zudem mit Dual-Fuel-Hauptmotoren und zwei LNG-Tanks vom Typ „C“ ausgestattet.

„Polaris“ ein „bedeutender Schritt“ für GNV

„Die Ablieferung der „GNV Polaris“ markiert für GNV einen bedeutenden Schritt im Prozess der Flottenerneuerung, der sowohl den Ausbau mit neuen Schiffen als auch die Modernisierung der bestehenden Flotte umfasst. Gleichzeitig werden weniger effiziente Einheiten schrittweise ausgemustert. So können wir in den kommenden Jahren ein Angebot von höchster Qualität und Service präsentieren und uns als führender Anbieter im Mittelmeer positionieren“, so GNV-CEO Matteo Catani.

„Ebenso bedeutsam ist, dass dieses neue Schiff durch seine herausragende Energieeffizienz und die Fähigkeit zur Nutzung von Landstrom einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks leistet. Es beschleunigt unseren Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit, auf den wir uns mit voller Überzeugung begeben haben. Als Teil der MSC-Gruppe möchten wir aktiv zur Senkung der Umweltauswirkungen der gesamten Branche beitragen.“

Alle neuen Fähren dieser Bauserie werden mit modernen Abgasreinigungssystemen (EGCS) und selektiver katalytischer Reduktion (SCR) ausgestattet, um die IMO Tier III-Vorgaben zu erfüllen. Zudem verfügen sie über zahlreiche energiesparende Technologien, wie Wärmerückgewinnung durch Turbogeneratoren, Wechselrichter zur Optimierung der elektrischen Last von Pumpen und Ventilatoren, eine vollständige LED-Beleuchtung, sowie eine aerodynamische Optimierung von Rumpf, Wulstbug, Propellern und Rudern. Auch die Beschichtung des Rumpfes mit Silikonfarbe trägt dazu bei, den Kraftstoffverbrauch für den Antrieb zu minimieren.

Flottenerneuerung: GNV mustert „Aries“ aus

Die 1992 von Aldo Grimaldi gegründete GNV Grandi Navi Veloci ist nach eigenen Angaben eines der führenden Schifffahrtsunternehmen, das Fährverbindungen nach Italien, Sardinien, Sizilien, Tunesien, Albanien, Spanien und Marokko anbietet. Die Reederei befindet sich zu 100% im Eigentum der schweizerisch-italienischen Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) und verfügt über mehr als ein Dutzend Fährschiffe.

Im Zuge der Flottenerneuerung ist derzeit das erst vor drei Jahren von GNV übernommene Fährschiff „GNV Aries“ (IMO 8501957) ausgemustert worden und offensichtlich schon, über Piräus, auf dem Weg zu einer türkischen Abwrackwerft, so berichten verschiedene italienische Internetportale. Dabei handelt es sich um die ursprünglich für die Reederei North Sea Ferries bei Govan Shipbuilders in Glasgow erbaute „Norsea“, die ab 1987 zwischen Kingston upon Hull und Rotterdam verkehrte.

Nach einem umfangreichen Umbau auf der Lloyd Werft in Bremerhaven im Jahr 2002 für die Fährredereei P&O Ferries wechselte die „Norsea“, mit dem Schwesterschiff „Norsun“ nicht nur den Namen, sondern auch ihren Abfahrtshafen von Rotterdam nach Zeebrügge. Im April 2021 ging das Schiff in den Besitz von GNV über und wurde in „GNV Aries“ umbenannt. Seit Juni 2021 bediente es die Strecke zwischen Neapel und Palermo. (CE)