Vor zwei Wochen war es angedroht worden, jetzt hat die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie, zu der auch Schiffbau-Betriebe gehören, Gewissheit: Morgen soll es im Tarifstreit Warnstreiks geben.
„In der Tarifrunde der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie finden nach Ablauf der Friedenspflicht in der Nacht zu Dienstag ab 0:00 Uhr erste Warnstreiks statt“, teilte die IG Metall heute mit.[ds_oreview]
„Wir werden nun in den Betrieben mit Warnstreiks Druck machen, um schnell zu einem guten Ergebnis zu kommen“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, der beim Warnstreik bei Speira in Hamburg sprechen wird.
Die Gewerkschaft hatte das Tarifangebot der Arbeitgeber abgelehnt. In der maritimen Industrie halten sich die Auswirkungen zunächst in Grenzen, wie aus der Mitteilung hervorgeht: Betroffen sind demnach die Nachtschichten in 17 Betrieben in Hamburg, Nordwestniedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein: Airbus, STILL, Speira und Philips Medical Systems in Hamburg, Waskönig + Walter in Saterland, Airbus in Varel, Manitowoc in Wilhelmshaven, Siemens Gamesa in Cuxhaven, Airbus Aerostructures und LTS Nordwest in Nordenham, Liebherr und EEW in Rostock, ZF Airbag in Laage, Flowserve Sihi in Itzehoe, GKN Driveline in Kiel, Stryker in Schönkirchen und Krones in Flensburg.
Warnstreiks in 20 Betrieben
Im Laufe des Tages folgen Warnstreiks in 20 Betrieben in Kiel und Neumünster, die in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt in zwei Demonstrationszügen ab 9 Uhr zu der zentralen Kundgebung auf dem Platz der Matrosen ziehen. Ab 10.30 Uhr beginnt im Atlantic-Hotel in Kiel die dritte Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband Nordmetall. Auch in der Wesermarsch sind für den Tag weitere Warnstreiks angekündigt: bei NKT sowie Nordenham Metall und Nordenhamer Zinkhütte (Glencore).
Die IG Metall fordert für die mehr als 130.000 Beschäftigten im Bezirk Küste 7% mehr Geld auf 12 Monate sowie 170 € mehr für die Auszubildenden und dual Studierenden. Der Arbeitgeberverband Nordmetall hatte sich bereits auf die Gewerkschaft zubewegt und eine Entgelterhöhung um 1,7% ab Juli 2025 und weitere 1,9% ab Juli 2026 bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten angeboten.