Der Schiffsantriebshersteller Schottel baut eine neue Werkstatt in Kolumbien, um den lateinamerikanischen Markt zu bedienen.
Das Tochterunternehmen Schottel de Colombia investiert insgesamt 5 Mio. € in den Standort. Er soll ab Juli 2025 in Betrieb gehen.[ds_preview]
Es werde der einzige Werk eines Schiffsantriebsherstellers im Land sein, hieß es in einer Mitteilung. Man wolle den lateinamerikanischen Kunden durch die Produktion vor Ort „erhebliche Vorteile“ bieten.
Schottel baut Dienstleistungen vor Ort aus
„Mit diesem strategischen Schritt wollen wir näher an unsere LATAM-Kunden rücken, unsere Vor-Ort-Dienstleistungen ausbauen und das Potenzial dieses Marktes noch intensiver erschließen“, sagte Schottel-Geschäftsführer Stefan Kaul. General Manager Julio Carrasqiulla und sein Team hätten in den letzten Jahren Herausragendes geleistet und den Weg für die Expansion geebnet.
Carrasquilla selbst ergänzte: „Mit dieser Werkstatt schließen wir eine bedeutende Lücke im Serviceangebot für Antriebssysteme in LATAM und heben den Kundensupport auf ein neues Niveau.“ Die Werkstatt, die sich in der Nähe großer Werften befinden wird, ermögliche schnelle und effiziente Wartungs- und Reparaturdienste, was die Betriebszeiten der Kundenflotten erheblich verbessere: „Unsere Kunden werden von diesem breit aufgestellten After-Sales-Service immens profitieren.“
Betrieb ab Sommer 2025
Auf einem 4.700 m2 großen Grundstück in Cartagena wird die kolumbianische Tochtergesellschaft ab Sommer 2025 über eine 1.000 m2 große Werkstatt mit moderner Technik und hoher Kranhebekapazität verfügen. Ein neues Bürogebäude soll Platz für bis zu 37 Mitarbeitende bieten.
Kunden erwarte ein breites Leistungsspektrum mit Wartungsarbeiten auf Erstausrüster-Niveau. Dafür stehen unter anderem zwei Brückenkräne mit einer Tragfähigkeit von bis zu 60 t und 3D-Scanning zur Befundung komplexer Teile bereit. Die Werkstatt biete Raum für die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Schiffsantriebe, komplettiert von Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen und einer vertikalen Montagekapazität von bis zu 12 m Hallenhöhe. Ein zusätzlicher Schwenkkran mit einer Tragfähigkeit von 6,3 t in einem Radius von 5,5 m werde die betriebliche Effizienz weiter steigern, beschrieb das Unternehmen.
Zur technischen Einrichtung zählen ein 100 m2 großes Ersatzteillager, ein elektrisch verstellbarer Getriebebock, eine automatische Teilereinigungsanlage, eine ergonomisch angelegte Montagegrube für Teilkomponenten, sowie Ölabscheider. Ergänzend dazu wird der neue Standort über einen 800 m2 großen Bürobereich mit Schulungsraum verfügen.
Das gesamte Gebäude und seine internen Logistikprozesse sind nach den neuesten Nachhaltigkeitsstandards konzipiert. Dazu zählen ein reduzierter Energieverbrauch, die Schonung von Ressourcen, Schadstoffreduzierung, kurze Transportwege, Abfallvermeidung und Recycling. Ein auf dem Dach installiertes Photovoltaiksystem soll jährlich 138 kW Energie erzeugen und den gesamten Energiebedarf des Gebäudes decken. Überschüssige 60 kW werden ins öffentliche Netz eingespeist, was zur Nachhaltigkeit und zur Kompensierung des CO2-Fußabdrucks von Schottel de Colombia beitragen soll.