Bereits zum 26. Mal treffen sich heute zahlreiche Gäste der maritimen Branche zum HANSA-Forum im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg.
Zentrale Themen auf dem Podium sind in diesem Jahr die Dekarbonisierung der Schifffahrt, der aktuelle Stand der EU-Politik sowie Chancen und Risiken in der Finanzierung. Auch die MPP- und Heavylift-Flotten stehen im Fokus. [ds_preview]
„Wir sind nahezu ausgebucht“, sagte HANSA-Chefredakteur Krischan Förster mit einem Blick ins Publikum, „und das erfüllt uns mit einem gewissen Stolz.“
Es seien „herausfordernde Zeiten“, sagte der stellvertretende Chefredakteur Michael Meyer. Trotz guter Auftragsbücher sei die maritime Welt derzeit von Konflikten, Krisen und auch dem Klimaschutz als Unsicherheitsfaktoren geprägt. Was das für den Konsum und für die einzelnen Länder bedeute, seien Fragen, mit denen die Branche in die Zukunft steuern muss. Auch zunehmende Komplexität, die Regulierung der Märkte und Flotten sowie der Bedarf an Modernisierung werden zentrale Themen in den kommenden Jahren sein. Die Antworten auf diese drängenden Fragen lieferten die Referenten in ihren Vorträgen.
Hochkarätige Vorträge beim HANSA-Forum 2024
Den Anfang machte Heike Deggim, Director Marine Environment Division bei der IMO. Sie berichtete über die letzte Sitzung der MEPC, bei der einige Kernthemen beschlossen wurden – und im April finalisiert werden sollen. Sie hob hervor, dass es bei 176 Mitgliedsstaaten zwar schwierig sei, einen Konsens zu finden, unterstrich aber gleichzeitig, dass die Schifffahrt die einzige globale Industrie sei, die bereits umfassende Reformen und Maßnahmen beschlossen und umgesetzt habe.
Irina Haesler, Leiterin der EU-Repräsentanz des VDR in Brüssel, lenkte den Blick von der internationalen auf die europäische Schifffahrt und referierte darüber, was von der Europäischen Union in den kommenden Jahren zu erwarten ist.
Rolf Stiefel, Regional Marine Chief Executive für Zentraleuropa bei der Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas, zeigte Wege zu einer effektiven Compliance in der Schifffahrt auf. Um Klimavorgaben zu erfüllen, sei seiner Einschätzung nach die Verfügbarkeit alternativer Kraftstoffe weniger das Problem – sondern die Digitalisierung der Branche.
Tobias Reich, Sourcing Manager Logistics bei Tchibo, nutzte das Podium, um dem Besuchern des HANSA-Forums „Zemba“ vorzustellen, die „Zero Emission Maritime Buyers Alliance“. Er zeigte Erfolge der Allianz auf, zu der auch Unternehmen wie Amazon, Patagonia und Ikea gehören. Durch ausgeschriebene Tender steigern sie die Nachfrage nach alternativen, nachhaltigen Kraftstoffen; Ziel ist es, die Entwicklung bei sowohl Reedereien als auch Kraftstoffproduzenten anzutreiben.
Am Nachmittag folgten weitere Vorträge und Podiumsdiskussionen, allen voran zur Finanzierung der Schifffahrt und zum Wandel in der MPP- und Heavylift-Flotte. Ein besonderes Highlight des HANSA-Forums war außerdem die Verleihung des „HANSA Maritime Excellene Awards“, der zum zweiten Mal für herausragende Leistungen in der Schifffahrt vergeben wird – in diesem Jahr an Wilke Briese und Frank Dreyer von Briese Schiffahrt.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in den kommenden Tagen auf Hansa-Online sowie in der nächsten HANSA-Ausgabe im Januar.