Der Energiekonzern RWE, einer der wichtigsten Player in der Offshore-Industrie, hat das Portfolio ausgebaut, fürchtet jedoch Rückschläge in der Zukunft.
In den ersten neun Monaten wurden 6,9 Mrd. € in den Ausbau des Portfolios investiert. Der Fokus bei den Investitionen lag dabei vor allem auf Offshore-Windkraftprojekte in der Nordsee sowie neuen Solar- und Onshore-Windparks in Europa und den USA. Die Erzeugungskapazität stieg auf 36,2 GW. In der Pipeline befinden sich den Angaben zufolge weitere Projekte mit einer Kapazität von insgesamt 11,2 GW.[ds_preview]
Nach dem Wahlausgang in den USA sind die Risiken für Offshore-Windprojekte größer geworden. Dies betrifft auch das Offshore-Windprojekt von RWE vor der Ostküste der USA, das sich aufgrund ausstehender Genehmigungen zeitlich verschieben könnte. Auch der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Europa kommt nicht so schnell voran wie erwartet. Das Ziel, weitere Elektrolyse-Kapazitäten zu errichten, könne sich dadurch verzögern, heißt es.
Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen angekündigt, Aktien dim Gesamtvolumen von bis zu 1,5 Mrd. € zu erwerben. Die Rückkäufe sollen noch im vierten Quartal 2024 starten und sich über einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten erstrecken.
RWE erzeugt mehr „grünen“ Strom denn je
Der Konzern verzeichnet eine gute operative Entwicklung in den ersten neun Monaten 2024. Das Unternehmen hat mehr Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt als je zuvor. 36 TWh sind ein Plus von 14% gegenüber Vorjahr ein neues Rekordniveau. Gleichzeitig wurden die CO2-Emissionen um 21% weiter deutlich gesenkt.
Das bereinigte EBITDA der ersten neun Monaten erreicht 4,0 Mrd. € und das bereinigte Nettoergebnis 1,6 Mrd. €. Besonders die Segmente Offshore Wind und Onshore Wind/Solar erzielten deutliche Ergebnissteigerungen. Insgesamt liegt das Konzernergebnis erwartungsgemäß unter dem Vorjahr, da die Ergebnisse in den Segmenten Flexible Erzeugung und Energiehandel – wie prognostiziert – geringer ausfielen.
Zum Stichtag 30. September wies RWE eine Nettoverschuldung von 12,2 Mrd. € aus. Aufgrund der Wachstumsinvestitionen dürfte sich der Leverage Factor, also das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA, im laufenden Geschäftsjahr erhöhen. Die selbst gesetzte Obergrenze von 3,0 wird er jedoch voraussichtlich weiterhin deutlich unterschreiten.