Die europäischen Reeder fordern von der EU Vorgaben für die Produktion grüner Kraftstoffe und Re-Investitionen aus ETS-Einnahmen in die Dekarbonierung.
Zusammen mit der der Organisation Transport & Environment (T&E) fordern die im ECSA zusammengeschlossenen Reeder die EU-Staats- und Regierungschefs auf, die Produktion sauberer Kraftstoffe im Rahmen des bevorstehenden Clean Industrial Deal zu priorisieren. [ds_preview]
Schätzungen zufolge müssen zwischen 2031 und 2050 jährlich rund 40 Mrd. € für die Energiewende in der Schifffahrt investiert werden. Der Aufbau einer Lieferkette für saubere Kraftstoffe in Europa müsse zu einer Priorität erklärt werden, um die Dekarbonisierungsziele in der Schifffahrt (Netto-Null bis 2050) und die Klimaziele in Europa zu erreichen.
Die am Beginn ihrer Amtszeit stehende EU-Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte einen Clean Industrial Deal als Fortschreibung des „Green Deal« angekündigt. Dafür müssten Einnahmen aus dem Emissionshandelssystem (ETS) in nationale und EU-Investitionspläne re-investiert und der Zugang zu öffentlichen und privaten Finanzmitteln erleichtert werden, schreiben ECSA und T&E in einer gemeinsamen Erklärung.
Reeder fordern Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
Es müsse zudem sichergestellt werden, dass mindestens 40% der sauberen Kraftstoffe und neuen Umwelttechnologien in Europa hergestellt werden. Der Schifffahrt müsse der Zugang zu „grüner“ Energie durch spezielle Lieferanforderungen an Kraftstoffproduzenten in europäischen Häfen ermöglicht werden.
„Wir fordern die politischen Entscheidungsträger auf, diesen Wettbewerbsvorteil durch Investitionen in saubere Kraftstoffe und innovative Technologien für die Energiewende zu sichern und weiter auszubauen“, sagte Sotiris Raptis, Generalsekretär der ECSA.
Die politischen Entscheidungsträger müssen die Regulierungslücke schließen, indem sie die Kraftstoffproduzenten verpflichten, grüne Schiffskraftstoffe in europäischen Häfen zur Verfügung zu stellen, während die Einnahmen aus dem Kohlenstoffmarkt dieses Vorhaben unterstützen sollten“, so Faig Abbasov, Direktor für Schifffahrt bei T&E.
ECSA vertritt 21 nationale Reederverbände mit Sitz in der EU und Norwegen. Europäische Reeder kontrollieren 39,5 % der weltweiten Handelsflotte, tragen mit 149 Mrd. € pro Jahr zum BIP der EU bei und bieten 2 Mio. Europäern Karrieremöglichkeiten an Bord und an Land. Transport & Environment ist Europas führender Fürsprecher für sauberen Transport und saubere Energie.