Der ausgebrannte Autotransporter „Fremantle Highway“ wird für umfassende Reparaturen nach China gebracht.
Für den Transport des mittlerweile „Floor“ getauften Schiffs hat der Schiffsmakler Friday Shipbrokers einen Chartervertrag mit dem Offshore-Riesen Boskalis geschlossen. Die Überfahrt wird voraussichtlich 55 Tage dauern. [ds_preview]
Friday Shipbrokers hat den Schwergut-Halbtaucher „Boka Vanguard“ gechartert. In China angekommen, wird das Wrack umfassend restauriert und soll nächstes Jahr als „Floor“ unter neuer Flagge wieder in Dienst gestellt werden, um auf die wachsende Nachfrage für PCTCs (Pure Car and Truck Carriers) zu reagieren.
„Fremantle Highway“ brannte im letzten Jahr aus
Die 200 m lange „Fremantle Highway“ geriet vor einem Jahr in der Nordsee in Brand, ein Besatzungsmitglied starb bei dem Unfall. Das Wrack konnte nach Rotterdam gebracht werden, woraufhin Versicherer das Schiff als Totalverlust einstuften. Das niederländische Unternehmen Koole Contractors kaufte das Wrack dem ursprünglichen Eigner Lustre Maritime aus Japan für den symbolischen Betrag von 1 € ab und entfernte alle beschädigten und ausgebrannten Decks. Kürzlich wurde das Schiff nach China verkauft.
Premiere für Friday Shipbrokers
Für die S&P-Schiffsmakler Friday Shipbrokers ist dies das erste Projekt dieser Art. „Die Vermittlung dieser Vereinbarung mit Boskalis, den chinesischen Charterern und HCS (Hamburg Chartering Services) war ein spannendes und anspruchsvolles Projekt“, sagte Schiffsmakler Justin Archard. „Vom ersten Kontakt an haben wir potenzielle Schiffe gründlich geprüft und uns schließlich für die ,Boka Vanguard‘ entschieden, weil sie über unübertroffene Fähigkeiten verfügt. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich in der Lage war, beide Parteien zu beraten und ein für beide Seiten vorteilhaftes Ergebnis zu ermöglichen.“
Zur Vorbereitung auf die Überfahrt nach China tauchte die „Boka Vanguard“ zwölf Stunden lang bis auf eine Tiefe von 24 m ab, sodass die ehemalige „Fremantle Highway“ von Schleppern vorsichtig an Bord manövriert und mit speziell angefertigten Stützen gesichert werden konnte. Dieser heikle Prozess wurde dank der Zusammenarbeit zwischen Boskalis und anderen wichtigen Partnern erfolgreich abgeschlossen.
Trotz erheblicher Brandschäden wurden nur die Autodecks des Schiffes in Mitleidenschaft gezogen. Alle strukturellen Elemente unterhalb des Hauptdecks blieben intakt, sodass ein kosteneffizienter Umbau anstelle eines langwierigen und teuren Neubaus möglich war. Das Schiff befindet sich bereits seit Mitte Oktober in Fahrt.