In der Nacht zum Sonntag konnten die Seenotretter einen Segler zurück in den Hafen bringen.
An Bord der 11,5 m langen Segelyacht war die Elektrik ausgefallen, es trieb orientierungslos zwischen Langeoog und Spiekeroog. [ds_preview]
Der 64-jährige Skipper alarmierte die Seenotretter gegen 19:30 Uhr am Samstagabend und meldete einen Stromausfall an Bord, der Motor sei allerdings intakt. Eine genaue Positionsangabe konnte der Mann nicht machen. Die Verständigung über das Handfunkgerät war schlecht, kurz darauf brach der Kontakt ab. Laut Aussage der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gab lediglich das Funkrelais, das beim Notruf übermittelt wurde, einen Anhaltspunkt über den ungefähren Aufenthaltsort des Boots.
Seenotretter finden Skipper nach fünf Stunden
Die Seenotretter begannen daraufhin mit einer fünfstündigen Suche, die sich von Cuxhaven im Osten bis zu den ostfriesischen Inseln erstreckte, einschließlich Außenjade und Außenweser. An der Suche beteiligten sich die Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ der Station Deutsche Bucht/Helgoland, „Anneliese Kramer“/Station Cuxhaven, „Hermann Rudolf Meyer“/Station Bremerhaven, „Bernhard Gruben“/Station Hooksiel und das Seenotrettungsboot „Fritz Thieme“/Station Wangerooge sowie die beiden Lotsenstationsschiffe „Weser“ und „Elbe“ und das Mehrzweckschiff „Mellum“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Aus der Luft unterstützte ein Such- und Rettungshubschrauber des Typs „Sea Lion“ der Marineflieger die Seenotretter.
Recherchen der Rettungsleitstelle See bei der Familie des Skippers ergaben, dass der Mann mit seinem Boot vom niederländischen Den Helder nach Brunsbüttel unterwegs war. Gegen 0.45 Uhr fand die Besatzung der „Bernhard Gruben“ dank ihrer guten Revierkenntnis den Havaristen nahe der Ansteuerungstonne Otzumer Balje zum Seegatt zwischen Spiekeroog und Langeoog. Gemeinsam mit Besatzungsmitgliedern der „Fritz Thieme“ versorgte sie den unterkühlten und erschöpften Skipper.
Der Seenotrettungskreuzer nahm das Boot auf den Haken. Gegen 4.30 Uhr erreichte der Schleppverband Hooksiel, wo der Rettungsdienst an Land die weitere Versorgung des Skippers übernahm. In der Nacht zum Sonntag herrschten im Einsatzgebiet südwestliche Winde bis vier Beaufort und etwa ein halber Meter Seegang.