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E-Lkw im Hamburger Hafen

Frachtkunden um Amazon, Ikea und Tchibo wollen große Ladungsmengen ausschreiben, die mit E-Fuels nahezu emissionsfrei transportiert werden sollen.

Das Bündnis aus rund zwei Dutzend Verladern, die sich in der „Zero Emissions Maritime Buyers Alliance“ (ZEMBA) zusammengeschlossen hat, will die Dekarbonisierung in der weltweiten Schifffahrt durch den Einsatz sogenannter E-Fuels voranbringen.

E-Fuels
sind synthetische Kraftstoffe, die durch den Einsatz von elektrischem Strom aus Wasser und CO2 hergestellt werden

Die Kurzformel lautet: garantierte Ladungsmengen eisnchließlich eines Aufpreises gegen ein Umweltversprechen. Für Januar 2025 ist eine Ausschreibng geplant, die sich an Reedereien oder auch Reederei-Konsortien richtet. Insgesamt wollen die ZEMBA-Mitglieder rund 1,4 Mio. TEU vertraglich zusichern, wenn die Ladung im Gegenzug nahezu emissionsfrei transportiert wird. Dafür müssten Kraftstoffe wie E-Methanol zum Einsatz kommen.

ZEMBA will Kosten für E-Fuels global senken

„So kommt man auf den richtigen Weg und Kurs, um Netto-Null zu erreichen“, sagte Allianzmitglied Carl Berger, der die Nachhaltigkeits- und Exportaktivitäten von Amazon Global Logistics leitet.

Die Verträge mit einer Laufzeit von drei bis fünf Jahren sollen 2027 starten und sich den Angaben zufolge auf Fahrten von Asien zur Westküste der USA beziehen. Auf diesem Weg ließen sich 470.000 t an Treibhausgas-Emissionen einsparen.

Die Mitglieder der Allianz hoffen, dass durch diese Initiative die Kosten für E-Fuels sinken und die Verfügbarkeit verbessert wird. Sie sind daher bereit, einen Aufpreis auf die Transportkosten für die – gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen – deutlich teureren E-Fuels zu zahlen. „Erst, wenn dieser Markt in Gang kommt, werden die Kosten sinken“, sagte Ingrid Irigoyen, CEO der Allianz.

Gleichzeitig fordert ZEMBA, diese Bemühungen durch internationale Vorschriften zu unterstützen. Der IMO-Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC) will im kommenden April erneut über eine Regulierung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beraten. Im Kern geht es dabei um eine künftig global geltende CO2-Abgabe – um die Details wird unter den Mitgliedsstaaten aber noch gerungen.

Tchibo ist Gründungsmitglied bei ZEMBA

ZEMBA (Zero Emission Maritime Buyers Alliance), eine Käufergemeinschaft im maritimen Sektor, die im März 2023 von Tchibo, Amazon, Patagonia und dem Aspen Institute gegründet wurde.

In einer ersten Ausschreibung im September 2023 war der Transport von 600.000 TEU vergeben worden. Damals lautete die Vorgabe, dass die verwendeten Kraftstoffe 90% weniger Treibhausgase über den gesamten Lebenszyklus verursachen. Gewinner für die Transporte zwischen Singapur und Rotterdam imZeitraum 2025-2026 war die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd.


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Sina-Maria Schoenlein (© Tchibo)

ZEMBA und Strategien zur Dekarbonisierung der Schifffahrt stehen auch im Fokus beim diesjährigen HANSA-FORUM am 28. November in Hamburg. Mit dabei ist unter anderem Sina-Maria Schoenlein, Lead Sustainable Logistics bei Tchibo.