Hunthi-Treffer auf »Marlin Luanda«
Der Tanker »Marlin Luanda« brennt nach einem Drohnenangriff der Huthi uim Roten Meer

Die Huthi-Rebellen im Jemen nehmen deutsche Schiffe ins Visier. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) und mehrere Reedereien haben Droh-E-Mails erhalten.

Diese Drohungen richten sich gegen Schiffe, die israelische Häfen anlaufen, sowie gegen alle, die das Rote Meer, die Meeresstraße Bab al-Mandab, den Golf von Aden, das Arabische Meer und den Indischen Ozean passieren, teilt der VDR mit. Selbst unabhängig von ihrem Standort würden Schiffe mit vermeintlichen Verbindungen zu Israel offenbar als potenzielle Angriffsziele betrachtet.

Irina Haesler, Mitglied der VDR-Geschäftsleitung und verantwortlich für maritime Sicherheitspolitik, erklärt: „Die Huthi-Rebellen verfügen offensichtlich über gut recherchierte E-Mail-Adressen, da die Drohungen auch an individualisierte Kontakte versendet wurden.“ Das seien gezielte Versuche der Einschüchterung.

Fast 200 Schiffe von Huthi angegriffen

Die deutschen Reeder nähmen diese Bedrohungen sehr ernst und stünden im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden. Es zeige sich, dass das Risiko für die Schifffahrt im Krisengebiet hoch bleibt.

Seit Oktober 2023, dem Beginn des Gaza-Krieges, greifen die vom Iran unterstützten Paramilitärs die internationale Schifffahrt an – bislang fast 200 mal. Auch deutsche Schiffe waren schon betroffen. Internationale Missionen wie die US-geführte Operation „Prosperity Guardian“ und die EU-Operation „Atalanta“ konnten die Gefahr bislang nicht eindämmen. Mehrere Seeleute kamen ums Leben, und zahlreiche Schiffe wurden entführt, versenkt oder schwer beschädigt.

Um schwerwiegende Angriffe und mögliche Folgen für Schiffe und Besatzungen zu vermeiden, leiten deutsche Reedereien wie die meisten ihrer Kollegen ihre Schiffe um die Südspitze Afrikas um. Dieser Umweg dauert fast zwei Wochen länger und verursacht hohe Kosten.