Car Carrier, Autofrachter, Wallenius Wilhelmsen
© Wallenius Wilhelmsen

Die Autotransport-Reederei Wallenius Wilhelmsen hat einen neuen Bunker Adjustment Factor (BAF) vorgestellt, der teure grüne Kraftstoffe berücksichtigt.

„BAF2.0“ soll zum 1. Januar 2025 starten und die Transparenz von Kosten, Verbrauch und Emissionen erhöhen. Das Unternehmen erwartet, dass die Konkurrenz nachziehen wird. [ds_preview]

Der BAF ist ein Preisfindungsmechanismus, mit dem Frachtraten auf der Grundlage von Kraftstoffpreisschwankungen angepasst werden. Auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2040 sei mehr Klarheit über die Kosten alternativer Kraftstoffe unerlässlich, teilte Wallenius Wilhelmsen mit. Erst vor Kurzem hatte das Unternehmen weiter in seine Flotte investiert und die Option für zwei weitere Schiffe gezogen.

Verzögerung fordert später höhere Kosten

„Der überarbeitete BAF ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Netto-Null-Emission“, sagte Xavier Leroi, COO Shipping Services. „Wir glauben, dass eine Verzögerung der Umstellung auf Netto-Null-Kraftstoffe später nur zu höheren Kosten führen wird.“

BAF2.0 werde wie bisher funktionieren und die Schwankungen der Treibstoffpreise auffangen, aber jetzt auch einen zukünftigen Treibstoffmix berücksichtigen. Damit gewährleiste der neue Faktor die Vorhersagbarkeit der Kosten für den Kraftstoffmix während des Übergangs zur Netto-Null.

Wallenius integriert dabei mehrere Kraftstoffarten in eine einzige Gebühr. Schrittweise sollen fossile Energieträger wie VLSFO und MGO durch alternative Stoffe wie Bio-LNG und Methanol ersetzt werden.

Wallenius will Weg für die Branche vorgeben

„Mit BAF2.0 machen wir einen großen Schritt in Richtung Zukunftssicherheit“, führte Leroi weiter aus. Wallenius’ Bunkeranpassungsfaktor werde im Angesicht der Energiewende im Voraus für Kostentransparenz sorgen. „Wir glauben fest daran, dass dies der richtige Weg für die Branche ist.“

Ab dem 1. Januar 2025 wird BAF2.0 für alle neuen Seetransporte gelten. Der BAF2.0-Kraftstoffmix werde laut Angaben von Wallenius schrittweise eingeführt, beginnend mit Biokraftstoff und LNG, gefolgt von Methanol, Bio-LNG und Ammoniak. So sollen Kostenanpassungen gesteuert werden, während Kunden gleichzeitig Klarheit über die ökologischen und finanziellen Auswirkungen von Netto-Null-Kraftstoffen erhalten. Schließlich werden nur noch kohlenstofffreie Kraftstoffe im Wallenius-Kraftstoffmix enthalten sein. Bis dahin liefere BAF2.0 einen umfassenden Preisrahmen, der die Bedingungen auf dem Kraftstoffmarkt widerspiegle.