Hapag-Lloyd hat zwei Aufträge über insgesamt 24 Containerschiffe mit zwei chinesischen Werften unterzeichnet.
Seit längerem wurde bereits über die möglichen Bestellungen berichtet, eine offizielle Bestätigung seitens der börsennotierten Hamburger Linienreederei gab es bislang nicht – bis heute. [ds_preview]
24 Schiffe mit 16.800 TEU und 9.200 EU
Laut einer Mitteilung werden zwölf Schiffe mit einer Kapazität von 16.800 TEU bei der Yangzijiang Shipbuilding Group gebaut. Sie sollen „für Kapazitätserweiterungen in bestehenden Services“ genutzt werden. Weitere zwölf Schiffe mit einer Kapazität von 9.200 TEU wurden bei der New Times Shipbuilding Company in Auftrag gegeben und sollen ältere Einheiten der Hapag-Lloyd Flotte ersetzen, „die sich in diesem Jahrzehnt dem Ende ihrer Lebensdauer nähern“.
Alle Neubauten werden mit emissionsarmen Hochdruck-Dual-Fuel Flüssiggas-Motoren ausgestattet, die „extrem kraftstoffeffizient“ sein sollen. Außerdem können diese Schiffe mit Biomethan betrieben werden, wodurch sich die CO2e-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Antrieben um bis zu 95 % reduzieren lassen sollen. Die neuen Schiffe sind zudem „Ammonia-ready“.
Die Ablieferung erfolgt den Angaben zufolge zwischen 2027 und 2029. Das Investitionsvolumen liegt bei „rund vier Milliarden US-Dollar“. Eine langfristige Finanzierung über drei Milliarden US-Dollar ist bereits zugesagt, so Hapag-Lloyd.
„Diese Investition ist eine der größten in der jüngeren Unternehmensgeschichte und zugleich ein bedeutender Meilenstein für Hapag-Lloyd und unsere Strategie 2030, indem wir weiter wachsen und gleichzeitig unsere Flotte modernisieren und dekarbonisieren. Durch den Betrieb einer effizienteren Flotte verbessern wir zudem unsere Wettbewerbsposition und können unseren Kunden durch den Kapazitätszuwachs weiterhin ein globales, hochwertiges Produkt anbieten“, sagte CEO Rolf Habben Jansen.
Hapag-Lloyd bekennt sich in der Mitteilung „uneingeschränkt“ zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens. Bis 2030 sollen die absoluten Treibhausgasemissionen des Flottenbetriebs im Vergleich zum Jahr 2022 um etwa ein Drittel reduziert werden. Dieses Ziel soll durch Investitionen in moderne, effiziente Neubauten, Slow Steaming, Flottenmodernisierungen, den Einsatz neuer Antriebstechnologien und alternativer Kraftstoffe erreicht werden.
Angesichts der jüngsten Investitionsentscheidung fünf Schiffe auf Methanolantrieb umzurüsten, die am 16. April dieses Jahres bekannt gegeben wurde, sei diese Investition „ein weiterer Schritt, um Hapag-Lloyd auf eine Zukunft mit verschiedenen Kraftstoffen vorzubereiten und die Dekarbonisierung der Linienschifffahrt voranzutreiben“.