Shipping Technology
(v.l.) Janis Vilks (Software Engineer, Shipping Technology), Jurgen Van Dueren (Global Operation Manager, LRQA), Tom Boerema (CTO, Shipping Technology), Lars Kemperman (Software Developer, Shipping Technology) (© Shipping Technology)

Das Zertifizierungsinstitut LRQA (vormals Teil von Lloyd’s Register) hat ein Emissionsberichtsmodul des niederländischen Unternehmens Shipping Technology genehmigt und ein ISO-Zertifikat ausgestellt.

Die Technologie soll CO2-Emissionen von Binnen- und Küstenmotorschiffen berechnen und in eine eindeutige und leicht verständliche Einheit umrechnen. [ds_preview]

Sowohl das Verfahren zur Erfassung der Schiffsdaten (Motoren, Generatoren, Treibstoff, Bugstrahlruder, Kessel usw.) als auch die Art und Weise, wie die Software die CO2-Emissionen pro Tonne transportierter Ladung und Kilometer berechnet, wurden validiert. Zukünftig werden Schiffseigner und Binnenschifffahrtsunternehmen das „Shipping Technology BRAIN“ für eine automatische Berichterstattung verwenden können.

Automatisiertes Verfahren von Shipping Technology

Die Industrienorm ISO 14083 legt fest, wie die CO2-Emissionen zu berechnen sind, damit alle Unternehmen in einer Produktions- und Transportkette die gleiche Methode anwenden. Nur wenn alle Partner in einer Kette auf die gleiche Art und Weise berechnen, können aussagekräftige Angaben über die Emissionen gemacht werden, die mit der Auslieferung eines Produkts am Ende der Kette verbunden sind.

Shipping Technology hat ein automatisiertes Verfahren entwickelt, um die Emissionen von Binnenschiffen zu berechnen und die gesammelten Daten in eine eindeutige Einheit umzuwandeln: die Menge in Gramm CO2 pro transportierter Tonne und Kilometer. Diese Methode ist jetzt validiert worden. Den Kunden und Regulierungsbehörden können nun auf Knopfdruck verifizierte Emissionsdaten zur Verfügung gestellt werden – pro Fahrt und/oder in einem bestimmten Zeitraum.

Daten sind sofort nutzbar

„Dies ist ein großer Schritt für uns“, sagt Tom Boerema, CTO von Shipping Technology. „Für unsere derzeitigen Kunden wird es jetzt noch interessanter, mehr Funktionen des ST BRAIN zu nutzen. Das ST Brain ist die Hardware, auf der alle unsere Softwaremodule laufen, wie z. B. ein autonomer Fahrspurassistent, Effizienz, Unfallrekonstruktion, Sicherheit und mehr.“

Das „Brain“ ist als umfassende „Black Box“ konzipiert, die Daten über das Schiff, seine Motoren, den verwendeten Kraftstoff, Fahrtdauer, Geschwindigkeit und mehr sammelt. Diese Daten werden so verarbeitet, dass sie dem Kapitän, dem Schiffseigner, dem Endkunden oder der Versicherungsgesellschaft sofort nützliche Daten liefern. „Meines Wissens sind wir das einzige Unternehmen in Europa, das die Messdaten eines Schiffes sofort in einer brauchbaren, aussagekräftigen Weise und mit einem validierten Ergebnis präsentieren kann“, sagte Boerema.

Das Modul zur Emissionsberichterstattung von Shipping Technology ist zukünftig möglicherweise ein wichtiges Instrument für Schiffseigner, um die CSRD- (Corporate Social Responsibility Directive) und ESG-Vorschriften (Environmental, Social and Governance) der Europäischen Union einzuhalten. Die Technologie soll effizientes Fahren und Treibstoff sparen möglich machen und gleichzeitig den Verwaltungs- und Kontrollaufwand minimieren.