An der neuen Friesenbrücke über die Ems ist das größte und letzte Brückenteil eingesetzt worden. Mitte kommenden Jahres steht die Bahnverbindung wieder.
Das drehbare Brückenteil gilt nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) als das Herzstück des neuen Bauwerks. Es ist 1.800 t schwer und 145 m lang. Für das sogenannte Einschwimmen, das mehrere Stunden dauerte, wurde die Ems aufgestaut. Ein Manöver, das sonst nur bei der Überführung von großen Kreuzfahrtschiffen der Papenburger Meyer Werft erfolgt. [ds_preview]
Die neue insgesamt 335 m lange Friesenbrücke in Weener (Landkreis Leer) soll nach Angaben der Bahn die größte Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa werden. Und so funktioniert’s künftig: Nach dem Entriegeln wird zunächst der drehbare Teil der Brücke angehoben, ehe er gedreht wird. Dadurch können auch große Schiffe bei Bedarf die Ems passieren.
Die Inbetriebnahme soll nach Verzögerungen beim Bau voraussichtlich Mitte 2025 erfolgen. Statt der anfangs angesetzten 125 Mio. € schätzte die Bahn die Kosten zuletzt auf mehr als 200 Mio. €.
Seitdem ein Frachter die alte Friesenbrücke im Dezember 2015 gerammt und weitgehend zerstört hatte, ist die Emsquerung für Fußgänger, Radfahrer und die wichtige Bahnstrecke von Groningen (Niederlande) in Richtung Bremen unterbrochen.
Der Mittelteil der Eisenbahn-Klappbrücke war bei der Kollision stark in Mitleidenschaft gezogen, Teile des historischen Bauwerks wurden abgerissen. Das gesamte Bauwerk war durch die Kollision um einige Meter verschoben worden.