Für die Hamburger Reederei F. Laeisz ist die Containerschifffahrt kein Kerngeschäft mehr. Ihre letzten vier Schiffe aber verdienen vorerst gutes Geld.
Mit der „Porto“ (Baujahr 2010, 2.800 TEU) ist auch das vierte und damit letzte Schiff aus der bei Laesiz verbliebenen Flotte von Containerschiffen an den chinesischen Linienbetreiber Hede International Shipping gegangen. Das teilte die Reederei jetzt in ihren „Fleet News“ mit.
Der von Hongkong aus agierende Reedereiarm der Tangshan Port Industrial Group (China) zahlt Maklerinformationen zufolge 28.000 $/Tag für das Schiff. Es gibt durchaus höhere Abschlüsse in diesem Segment, nicht jedoch unbedingt für so lange Laufzeiten: Die Charterrate für den Laeisz-Frachter ist ab Mitte kommenden Jahres für 40 bis 44 Monate garantiert.
Laeisz profitiert vom Ratenaufschwung
Entgegen der alten Bauernregel, „nicht alle Eier in einen Korb“ zu legen, hat das von Nikolaus H. Schües geführte Unternehmen jetzt alle vier verbliebenen Containerschiffe dem selben Charterkunden überlassen. Es handle sich um eine schnell wachsende, zuverlässige Reederei „und wir freuen uns darauf, die Beziehung zu diesem Unternehmen weiter auszubauen“, heißt es bei Laeisz.
Im Verlauf des Jahres waren bereits die drei anderen Schiffe von Hede zu gleichen Raten unter Vertrag genommen worden. Sie sind seither zwischen China und der US-Westküste im Einsatz. Das betrifft die „Posen“ und die „Pona“ (Baujahr 2007, je 2.741 TEU)
Zuvor war im April die „Pontresina“ (Baujahr 2008, 2.646 TEU) für lediglich 18.500 $/Tag bei einer Laufzeit von 23 Monaten gechartert worden. An dem Aufschlag nur ein halbes Jahr später ist der Aufschwung am Markt abzulesen.
F. Laeisz hatte im vergangenen Jahr das 200. Jahr ihres Bestehens gefeiert. Die mit den Flying-P-Liner in der Salpeterfahrt bekannt gewordene Reederei will sich künftig auf Gastanker und Car Carrier fokussieren. Zuletzt hatte sich Firmenchef Schües an der börsennotierten Reederei Diana Shipping beteiligt.