Der Welthandel wird im Jahr 2024 ein nie dagewesenes Volumen erreichen: Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung prognostiziert einen Rekordwert von 33 Bio. $.
Das Volumen ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal im 1 Bio. $ angestiegen, was einem Wachstum von 3,3% entspricht. [ds_preview]
Die Daten gehen aus dem jüngsten Global Trade Update hervor, das die UN Conference on Trade and Development (UNCTAD) kürzlich vorgelegt hat. Das Volumen verdeutliche die Widerstandsfähigkeit des Welthandels trotz anhaltender Herausforderungen.
In der Schifffahrt zeigten sie sich in diesem Jahr unter anderem durch die Krise im Roten Meer, verursacht durch die Angriffe jemenitischer Huthi auf Handelsschiffe – zuletzt drohten sie auch deutschen Reedern. Dies führte dazu, dass viele Schiffe den Umweg über Südafrika wählen mussten – und damit auch zu Stau in den großen Häfen.
Warenhandel bleibt hinter Höchststand zurück
Wie die UNCTAD berichtet, entfiel die Hälfte des Anstiegs auf das Wachstum des Diensleistungshandels, der in diesem Jahr um 7% zunahm. Der Warenhandel wuchs zwar ebenfalls um 2%, blieb aber hinter seinem Höchststand von 2022 zurück.
Die sich entwickelnden Volkswirtschaften, traditionell starke Triebkräfte des Welthandels, mussten in diesem Jahr einen leichten Verlust hinnehmen. Die Importe im dritten Quartal sanken um 1%, der Süd-Süd-Handel um denselben Prozentsatz. Im Gegensatz dazu führten die Industrieländer das Wachstum im dritten Quartal an, mit einer stabilen Nachfrage, die einen Anstieg der Importe um 3% und der Exporte um 2% bewirkte.
Trotz dieser Herausforderungen gebe es für die Entwicklungsländer weiterhin Möglichkeiten, aus den wachstumsstarken Sektoren Kapital zu schlagen. Die UNCTAD sieht stabile Wachstumsprognosen und eine nachlassende Inflation, was gute Aussichten für das Jahr 2025 bedeute. Entwicklungsländer sollten gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Diversifizierung des Handels zu fördern.
„Der Handel bleibt ein Eckpfeiler der nachhaltigen Entwicklung“, sagte UNCTAD-Generalsekretärin Rebeca Grynspan. „Um die Chancen des Jahres 2025 zu nutzen, brauchen die Entwicklungsländer koordinierte Unterstützung, um Unsicherheiten zu bewältigen, Abhängigkeiten zu verringern und ihre Verbindungen zu den globalen Märkten zu stärken.“
Einfluss der USA auf den Welthandel
Trotz des Rekordwachstums im Welthandel warnt die UNCTAD gleichzeitig vor den Risiken von Handelskriegen und den anhaltenden geopolitischen Konflikten. Beides trüge zu einer gewissen Unsicherheit bei, inbesondere mit dem Blick auf die USA und die zweite Präsidentschaft von Donald Trump.
„Die Handelsaussichten für 2025 werden durch mögliche Änderungen in der US-Politik getrübt, einschließlich umfassenderer Zölle, die globale Wertschöpfungsketten unterbrechen und wichtige Handelspartner beeinträchtigen könnten“, so die UNCTAD in einer Mitteilung.
Die Länder, die am stärksten von Änderungen in der US-Handelspolitik betroffen sind, sind wahrscheinlich diejenigen, die große Handelsüberschüsse mit dem Land haben und höhere Zollschranken. Auf der Grundlage von Zahlen für den Warenhandel im Jahr 2023 geht die UNCTAD davon aus, dass dazu China (rund 280 Mrd. $ Handelsüberschuss), Indien (45 Mrd. $), die Europäische Union (205 Mrd. $) und Vietnam (105 Mrd. $) gehören.